Prof. Dr. Detlev Steinbinder, Miteigentümer und Weggefährte von Beginn an, hielt wie gewohnt die Keynotes an beiden Veranstaltungstagen. Am 1. Informationstag, traditionell Archiving Day genannt, tat er dies zusammen mit Georg Fischer von SAP, ebenfalls ein Weggefährte der ersten Stunde. Gemeinsam gaben sie einen Entwicklungsüberblick der letzten 20 Jahre, der verdeutlichte, wo und wie PBS-Software das Information Lifecycle Management von SAP sinnvoll ergänzt und erweitert. Dabei kam natürlich auch der innovative Einsatz spaltenorientierter Datenbanktechnologie im Nearline-Storage-Bereich durch die Sybase IQ zur Sprache. Prompt kamen Nachfragen aus dem Publikum: „Für was brauche ich das denn, wenn ich zukünftig mit HANA doch alles in den Hauptspeicher laden kann?“ Das war ein gutes Stichwort für die zukünftige Positionierung und den Ausblick von PBS und so erklärte Steinbinder, dass HANA zweifelsohne eine derzeit hochinteressante Technologie für die Verarbeitung großer Datenmenge sei. Letztendlich sei es aber eine Frage der Kosten, ob es sich Unternehmen leisten wollten auch weniger häufig verwendete Daten tatsächlich in teurerem Hauptspeicher zu halten, wenn sie einen vergleichsweise geringfügig langsameren Datenzugriff durch die Anbindung einer spaltenbasierten Datenbank wesentlich günstiger erzielen könnten.
Den Wert der PBS-Produkte speziell für den Mittelstand hob Bernd Hellgardt, Vorstandsvorsitzender der ComSol AG, in seinem Vortrag hervor. Beide Unternehmen verbindet eine langjährige, strategische Partnerschaft. PBS, so Hellgardt, treibe neue Entwicklungen maßgeblich voran und orientiere sich dabei stets am Bedarf seiner Kunden. Die Resultate seien „greifbare operative Verbesserungen“. Als Nachweis führte er eine lange Reihe namhafter Unternehmen auf, für die ComSol PBS-Produkte eingeführt hat.
Wie sehr der Einsatz spaltenbasierter PBS-Technologie den Zugriff auf archivierte Daten der SAP Ergebnisrechnung beschleunigen kann, demonstrierte Dr. Gerd Lautenschläger live im System. Die Teilnehmer zeigten sich von den Ergebnissen sichtlich beeindruckt, die Lautenschläger mit dem ihm eigenen Odenwälder Lokalkolorit zum Vortrag brachte und damit, wie gewohnt, zahlreiche Lacher erntete.
Weitere Demonstrationen zum Turbo-Effekt der PBS Nearline Analytic Infrastructure (NAI) diesmal im SAP-Rechnungswesen zeigte anschließend Walter Steffen. Sein Vortrag wirkte direkt nach dem Mittagessen tatsächlich wie ein „doppelter Espresso“ auf die Zuhörerschaft, die sich aufgrund von Zugriffszeiten wie beispielsweise 0,2 Sekunden für eine Aggregationssicht auf 140.000 Sachkonteneinzelposten verwundert die Augen rieb. Damit konnten erstmals die enormen Verbesserungspotentiale im operativen Reporting der Finanzbuchhaltung gezeigt werden. Neu im PBS-Portfolio stellte er auch ein praktisches Tool vor, mit dem man SAP-Archivierungsläufe leicht validieren und um Duplikate bereinigen kann.
Der letzte Vortrag des aufgrund der Jubiläumsfestlichkeiten leicht verkürzten 1. PBS-Informationstags hielt Ulf Krüger, verantwortlicher Entwickler und Produkt Manager des PBS ContentLinks, zusammen mit den Kollegen des Partners Savento. PBS ContentLink, die Schnittstelle zwischen SAP- und allen gängigen Storage-Systemen zur Ablage strukturierter sowie unstrukturierter Daten, wurde um die Anbindung an das inzwischen sehr verbreitete MS Sharepoint erweitert. Damit können sämtliche unstrukturierte Daten, wie zum Beispiel Dokumente und Drucklisten, die innerhalb des SAP-Systems erzeugt wurden, direkt im Sharepoint Server abgelegt und dort dann mit Sharepoint-Mitteln weiterverarbeitet werden.
Der PBS-Partner Savento zeigte, wie eingescannte Dokumente mit dem von ihnen entwickelten „Transporter“ kostengünstig ins SAP-System importiert werden können. Die Software kann in Kombination mit unterschiedlichen Scan-Systemen eingesetzt werden.
Danach setzten die Teilnehmer ihr Networking an der Hotelbar oder auf dem Golfplatz fort, bevor der Archiving Day 2011 mit einer stimmungsvollen Abendveranstaltung seinen krönenden Abschluss fand.