In einem Punkt sind sich die Firma peiker und Stadtbrandinspektor Ulrich Neeb einig: Ziel der Kooperation ist es, junge Menschen frühzeitig an die Übernahme von Verantwortung heranzuführen – und zwar in unterschiedlichen Bereichen. Entsprechend haben die gemeinsamen Projekte jeweils einen unterschiedlichen Schwerpunkt, mal sozial, mal Umweltschutz, mal Sicherheit.
Der Startschuss fiel mit dem peiker Sommerfest am 21. August 2010 auf dem Firmgelände in der Max-Planck-Straße. Unter dem Motto „Feuer und Flamme“ wurde dem Thema Brandschutz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So konnten die großen und kleinen Besucher der Unternehmensveranstaltung unter den wachsamen Augen der Jugendfeuerwehren u.a. ihr persönliches „peiker-Feuerwehrdiplom“ erwerben. Auf spielerische Art wurde so das Verständnis für die Arbeit der Feuerwehr geschärft. Denn wer selbst mal einen Brand löschen durfte, in schwindelerregender Höhe auf einer Drehleiter stand oder jemanden aus einem vernebelten Raum geborgen hat, der lernt Brandschutz aus der praktischen Perspektive kennen. „Dank der Jugendfeuerwehren konnten wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf unterhaltsame Weise an das Thema Sicherheit heranführen. Das ‚Selbst-ausprobieren-Dürfen‘ und Erleben ist eine wesentlich bessere Vorbereitung auf den Ernstfall als ein trockener Vortrag eines Sicherheitsexperten“, unterstreicht Dr. Nicole Schwäbe, Leiterin Personal und Öffentlichkeitsarbeit bei peiker, die Vorteile einer solch praxisnahen Unterweisung.
Praxisnah geht es auch in dem zweiten Projekt zwischen peiker und den Jugendfeuerwehren zur Sache, welches am Samstag, den 09. Oktober ab 10.00 Uhr im Friedrichsdorfer Spießwald gestartet wird. 20 Jugendliche der Freiwilligen Feuerwehren und 10 Ausbilder werden unter der Anleitung des Försters Hans-Jörg Sommer einen Entenpfuhl nahe dem peiker Firmengelände reaktivieren. „Freie und stehende Wasserflächen sind im Hochtaunus Mangelware“, erklärt der Naturfreund Sommer, der sich schon seit rund 25 Jahren um den Wald kümmert. „Viele werden deshalb von Menschenhand angelegt, weil sie wichtig für die Tierwelt sind. Beispielsweise brauchen Amphibien ein stehendes Gewässer für ihre Fortpflanzung und ein solcher Entenpfuhl ist auch für Vögel ein wichtiger Lebensraum.“ Allerdings haben solche Gewässer den Nachteil, dass sie durch den natürlichen Wandel in der Natur auch schnell wieder verlanden können. Gerade im Herbst fallen viele Blätter; durch den Sauerstoffmangel entsteht in einem Feuchtbiotop mitunter immer mehr Schlamm, der letztlich das Wasser zunehmend verdrängt. Hier muss der Mensch eingreifen, wenn ein derartiger Teich erhalten bleiben soll.
Genau an diesem Punkt setzen die Friedrichsdorfer Jugendfeuerwehren in Kooperation mit der Firma peiker an. Gemeinsam möchten sie den Entenpfuhl im Spießwald wieder entschlammen, damit der Lebensraum allein für die ca. 1.000 darin lebenden und unter Naturschutz stehenden Grasfrösche und Erdkröten erhalten bleibt. Alle fünf bis acht Jahre ist diese Maßnahme erforderlich. In der Vergangenheit, räumt Förster Sommer ein, wurde eine solche Aktion auch mal mit einem Bagger durchgeführt. Allerdings bestünde dann die Gefahr, die Flora und Fauna des Waldes unabsichtlich in Mitleidenschaft zu ziehen. Eine „manuelle“ Reinigung per Hand und Muskelkraft findet hingegen die volle Anerkennung des Naturkenners, der sich sehr über die Partnerschaft zwischen peiker und den Jugendfeuerwehren freut. „Ein Projekt wie dieses ist nicht nur für die Erhaltung unseres Waldes sehr wichtig, es ist auch eine schöne Möglichkeit, die Jugend an die Natur heranzuführen“, betont Sommer. Der Oktober ist nach Ansicht des Experten für diese Maßnahme perfekt gewählt, denn zu dieser Zeit wird die im Wasser lebende Population am wenigsten gestört. Doch nicht nur der Förster darf sich freuen. Denn spätestens im März, wenn sich die Kröten und Frösche wieder auf Wanderschaft begeben, werden sie einen ruhigen, sauberen und ungestörten Laichplatz vorfinden.
Die Firma peiker ist von dem großen Engagement der Jugendfeuerwehren angetan. Aus diesem Grund wurden die jüngsten Projekte im Brand- oder Umweltschutz mit insgesamt 5.000 Euro unterstützt.