Selbst wechselnde Wetterlagen und erhebliche Höhenunterschiede konnten die Detmolder Rennradfreunde nicht davon abhalten, am Samstag nach Osnabrück und zurück zu radeln. Die Fahrer stammten zum Großteil aus dem Münsterland und dem Ruhrgebiet und hatten sich zentral in Detmold sowie in Warendorf getroffen. Gegen Mittag erreichten sie die Unternehmenszentrale des Gebäudedienstleisters Piepenbrock, tankten in dessen Kantine bei Spaghetti und alkoholfreien Kaltgetränken neue Kraft. Aufmerksam folgten sie danach den Grußworten von Hartmut Voigt, Piepenbrock Regionalgeschäftsführer Nord, Thiru Subramaniam, ehrenamtlicher Vorsitzender von conAct e. V., sowie Reinhard zum Hebel, Urheber der Initiative „Handicap bewegt“. 16 Fahrer und drei Begleitpersonen bereiteten sich so auf die diesjährige Spendentour „Handicap bewegt“ vor, die am 15. und 16. August 2015 stattfinden wird. 26 Rennradfreunde werden dann von Demold aus 540 Kilometer in Richtung St. Joost im Wangerland auf den Drahteseln zurücklegen.
Sponsoring entstand zufällig
Piepenbrock wird die Spendentour im Spätsommer als Trikotsponsor unterstützen. Eher durch Zufall entstand die Zusammenarbeit mit „Handicap bewegt“. Während eines Kundenbesuchs kamen Hartmut Voigt und Thomas Wienand, Piepenbrock Niederlassungsleiter Bielefeld, bei Reinhard zum Hebel, gleichzeitig Geschäftsführer der St. Elisabethstiftung Detmold, im Herbst 2014 auf soziales Engagement zu sprechen. Als zum Hebel seine Initiative vorstellte, waren Voigt und Wienand sofort überzeugt: „Das passt alles wunderbar zusammen: Machen wir!“ So steuert Piepenbrock 1 500 Euro bei und übernimmt ebenso die Kosten für die Verpflegung bei der Sternfahrt am vergangenen Wochenende. Zusätzlich wird der leidenschaftliche Motorradfahrer Thomas Wienand das Fahrerfeld am ersten Tag mit seiner privaten Triumph Sprint ST im August begleiten. „Es ist mir persönlich wichtig, dabei zu sein und zu sehen: Was passiert denn da eigentlich? Das ist heute schon gut gelungen und wird sicherlich bei der Tour vertieft.“
Unterstützung für Kinder im südlichen Indien
Thiru Subramaniam ist beruflich Sozialpädagoge und erklärte zum Hintergrund von conAct: „Hauptsächlich geht es unserem Verein um Kinder und Jugendliche in Tamil Nadu in Südindien, die verwahrlost sind oder nicht die Möglichkeit einer Ausbildung haben. Dort unterhalten wir zwei Kinderhäuser.“ Gemeinsam mit Freunden startete er vor 15 Jahren das eigene Projekt, bei dem sein indischer Hintergrund den Anstoß gab. Subramaniam kann mittlerweile auf einige erfolgreiche Absolventen verweisen, die zum Beispiel Taxifahrer, aber auch Ärzte und Ingenieure geworden sind. Der Kontakt zwischen „Handicap bewegt“ und conAct war über Hans-Georg Franzke zustande gekommen, der Heimleiter der St. Elisabeth Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie selbst langjähriges Mitglied des Hilfswerks ist. „Mich hat der ständige Kontakt zu den Einrichtungen in Indien überzeugt“, erinnerte er sich. Zweimal im Jahr besucht Thiru Subramaniam die Häuser. Es ist allen Mitgliedern möglich, ihn dabei zu begleiten und sich selbst ein Bild von der Arbeit der Organisation zu machen. Franzke betonte: „Wenn man einmal dort gewesen ist, weiß man, wie sinnvoll es ist, was man tut. Es lohnt sich für jedes Kind!“