Solarpflicht in den Bundesländern
In Nordrhein-Westfalen gilt ab 2025 eine Solarpflicht für Neubauten, ein Jahr später auch für umfassend sanierte Dächer von Bestandsgebäuden. Diese Regelung betrifft Dächer ab 50 m², alternativ sind auch solarthermische Anlagen zulässig. Auch Niedersachsen führte eine Photovoltaikpflicht für neue Wohngebäude und sanierte Dächer ein, wobei mindestens 50 % der Fläche mit PV-Modulen belegt sein müssen. In Bayern gibt es ab 2025 zwar keine verpflichtende Solardachpflicht, jedoch eine Empfehlung für neue Wohngebäude und sanierte Dächer ab 50 m². Schon heute müssen in allen drei Bundesländern Gewerbe-, Industrie- und öffentliche Neubauten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein.
Neben den nationalen Regelungen ist eine bundesweite Solardachpflicht durch die EU-Gebäuderichtlinie von Mai 2024 wahrscheinlicher geworden. Danach müssen ab 2030 alle neuen Wohngebäude mit Solaranlagen ausgestattet sein. Die Mitgliedsstaaten haben bis Ende Mai 2026 Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.
Architektonisch ansprechende Lösungen für die Solardachpflicht
Während klassische Photovoltaikanlagen oft als technische Notwendigkeit gesehen werden, eröffnen innovative Lösungen neue gestalterische Möglichkeiten. Architekten und Bauherren können sich für integrierte Photovoltaiksysteme entscheiden, die nicht nur Strom erzeugen, sondern auch einen ästhetischen Mehrwert bieten. Gerade bei architektonisch anspruchsvollen Gebäuden sind Alternativen gefragt, die sich harmonisch in die Gebäudestruktur einfügen. Hier kommen bauintegrierte Photovoltaiklösungen (BIPV) ins Spiel, die sowohl funktionale als auch optische Vorteile bieten.
Pilkington Sunplus™ BIPV als Alternative zur herkömmlichen PV-Anlage
Wer nicht auf klassische Aufdach-Solarmodule setzen möchte, ist mit innovativen und ästhetischen Lösungen wie Pilkington Sunplus™ BIPV bestens beraten. Diese Technologie eignet sich besonders für Glasdächer, die viel Helligkeit in das Gebäude bringen und gleichzeitig Solarstrom erzeugen.
Die Firmenzentrale von Enerparc in Hamburg ist ein prominentes Beispiel für diese Technologie. Für das Bürogebäude wurden 320 m² Dreifach-Isolierglas mit integrierter Photovoltaik verwendet. Mit einer Gesamtleistung von 30 kWp deckt das Gebäude 30 % seines jährlichen Strombedarfs durch Solarenergie. Die quadratischen PV-Zellen der Dachmodule erzeugen ein faszinierendes Schachbrettmuster aus Licht und Schatten im Atrium – eine ästhetische und funktionale Lösung zugleich.
Auch die Südfassade des Gebäudes trägt zur Stromgewinnung bei. Hier wurden geschnittene PV-Zellen eingesetzt, um eine optimale Balance zwischen Stromerzeugung und Durchsicht nach außen zu gewährleisten. Gerade in städtischen Umgebungen ist es wichtig, dass sich die Photovoltaikmodule harmonisch in das Stadtbild einfügen.
Solarpflicht als Chance für nachhaltige Architektur
Die gesetzlichen Anforderungen an die Nutzung von Solarenergie steigen – doch mit innovativen Lösungen wie Pilkington Sunplus™ BIPV lassen sich Energieeffizienz, Design und Nachhaltigkeit verbinden. Insbesondere für Glasdächer und Fassaden bietet diese Technologie eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Photovoltaikanlagen und unterstützt die Energiewende in der Architektur.