12.-13. November 2013, Berlin
Immer mehr Städte und Gemeinden in Deutschland sind gezwungen, ihre Haushalte nachhaltig zu konsolidieren. Die Verpflichtung zur Einhaltung der in den Landesverfassungen verankerten Schuldenbremsen wird diese Situation zukünftig weiter verstärken. Auswirkungen auf die kommunale Ebene werden, – obwohl nicht gewünscht – unvermeidbar sein. Die Möglichkeiten der Städte und Gemeinden, diesen Entwicklungen mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen, sind begrenzt. Bevor nun reflexartig über unpopuläre pflichtige Neugliederungen nachgedacht wird, sollte zunächst die in vielen Bereichen bereits seit langer Zeit erfolgreich praktizierte freiwillige interkommunale Zusammenarbeit stark ausgebaut werden. Gerade kleinere und mittlere Kommunen können durch gemeinsame Aufgabenerledigungen im Back-Office-Bereich große Potenziale heben.
Die Stadt Freudenberg (19.000 Einwohner) und die Gemeinde Wilnsdorf (21.000 Einwohner) im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen kooperieren seit dem 01.01.2012 im Bereich der Finanzbuchhaltung (inkl. Zahlungsabwicklung und Zwangsvollstreckung). Die Aufgabe wird zentral in Freudenberg für beide Kommunen erledigt. Basis ist eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung. Mittelfristig werden erhebliche Einsparungen in beiden Verwaltungen erwartet, die dargelegt in Form von Wirtschaftlichkeitsberechnungen zur Grundlage der Entscheidungen der Räte gemacht wurden. Im Gegenzug beabsichtigt die Gemeinde Wilnsdorf, zukünftig die Personalverwaltung auch für die Stadt Freudenberg zu erbringen.
Die beiden Dozenten dieses Seminars geben ihre Kenntnisse und Erfahrungen aus den vorgenannten Projekten im Back-Office-Bereich als kommunale Praktiker weiter. Gemeinsam mit den Teilnehmern soll auch über Kooperationen in anderen Verwaltungsbereichen diskutiert werden.
Behandelt wird das Praxisbeispiel anhand der Rahmenbedingungen Nordrhein-Westfalens. Es ist aufgrund nur geringer Unterschiede in den landesrechtlichen Regelungen leicht auf andere Bundesländer übertragbar. Die Dozenten bereiten sich darüber hinaus gezielt auf die Anforderungen des Teilnehmerkreises vor.
Themenüberblick 1. und 2.Tag, 09:30 – 17:00 Uhr:
• Ausgangslage
• Was spricht für und gegen interkommunale Zusammenarbeit?
• Arten interkommunaler Zusammenarbeit
• Das aktuelle steuerrechtliche Problem
• Wirtschaftlichkeitsberechnung
• Welche Aufgabenbereiche eignen sich (besonders)?
- Finanzbuchhaltung
- Pesonalverwaltung
- …
• Erfolgsfaktoren / Stolpersteine
• Projektmanagement
• Workshop: Ihre IKZ-Projekte – Gemeinsame Überlegungen; Erarbeitung eines Projektplans
Referenten:
Jörg-Michael Schrader, Beigeordneter und Stadtkämmerer der Stadt Freudenberg (Siegerland), Dipl. Verwaltungswirt (FH)
Ulrich Berghof, Kämmerer der Gemeinde Wilnsdorf, Dipl.-Verwaltungswirt (FH), Dipl.-Betriebswirt (FH)
Ort:
Maritim proArte Hotel Berlin
Friedrichstrasse 151, 10117 Berlin
Hinweise zur Anfahrt finden Sie unter: www.maritim.de
Gebühr:
750,- Euro zzgl. MwSt.
http://www.fuehrungskraefte-forum.de/...