24. November 2014, Bonn
Kleine und mittlere Kommunen stoßen bei der Realisierung großer Baumaßnahmen oftmals an die Grenzen ihrer personellen Kapazitäten. Mit der Totalunternehmervergabe auf Grundlage einer funktionalen Leistungsbeschreibung bietet sich die Chance, auch große Hochbaumaßnahmen effizient und wirtschaftlich zu organisieren. Es entstehen z.B. folgende Vorteile:
◾frühzeitige Termin- und Kostensicherheit
◾geringste Risiken für die Kommune (Planungs-, Kosten-, Termin-, Mängelhaftungsrisiken)
◾geringstmögliche Belastung der kommunalen Verwaltung
◾sehr wirtschaftliches Bauen durch Preis-Leistung-Wettbewerb auf Grundlage von funktionalem Leistungsprogramm (ohne festgelegten Entwurf)
◾Steuerung städtebaulicher und architektonische Qualität durch Teilnahmewettbewerb, integrierten Planungswettbewerb und Gewichtung in der Bewertungsmatrix.
Im Praxisseminar wird zunächst die Vereinbarkeit der Totalunternehmervergabe mit den vergaberechtlichen Rahmenbedingungen geklärt. Sodann werden die Vor- und Nachteile der konventionellen Realisierung und der Totalunternehmervergabe aus vergaberechtlicher sowie technisch-wirtschaftlicher Sicht vorgestellt. Im Weiteren werden die wesentlichen Verfahrensschritte einer Totalunternehmervergabe anhand von Praxisbeispielen ausführlich erläutert sowie typische „Stolperfallen“ aufgezeigt.
Im zweiten Teil des Praxisseminars wird gemeinsam mit den Teilnehmern ein detaillierter Terminplan des Vergabeverfahrens mit allen Einzelvorgängen und praxisnahen Zeitdauern entwickelt.
Im Ergebnis werden die Seminarteilnehmer in ihrer eigenen Praxis einschätzen können, in welchen Hochbauprojekten eine Totalunternehmervergabe sinnvoll und wirtschaftlich eingesetzt werden kann und wie dabei städtebauliche und architektonische Qualitätsanforderungen abgesichert werden. Außerdem werden sie die für die Vorbereitung und Durchführung des Vergabeverfahrens erforderlichen Verfahrensschritte kennen und wissen, welcher Zeitrahmen hierfür anzusetzen ist.
Themenüberblick, 10:00-17:00 Uhr:
Rechtliche Grundlagen der Totalunternehmervergabe
◾Einführung in das Verhandlungsverfahrens
◾Voraussetzungen der Gesamtlosvergabe
◾Grundlagen rechtssicherer Verfahrensgestaltung
Vor- und Nachteile der Totalunternehmervergabe
◾aus vergaberechtlicher Sicht
◾aus technisch-wirtschaftlicher Sicht
◾aus verfahrensökonomischer Sicht
◾aus architektonischer/städtebaulicher Sicht
◾aus gesellschaftlicher/politischer Sicht
Durch Betrachtung dieser Beschaffungsvariante aus den vorstehenden Blickwinkeln sollen die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, konkrete Beschaffungsvorgänge anzustoßen und insbesondere im politischen Raum begründet erläutern zu können.
Praxisteil 1: Vorstellen der wesentlichen Bausteine
◾des Teilnahmewettbewerb
◾des Bieterwettbewerbs
◾der Vergabeunterlagen / Funktionale Leistungsbeschreibung
◾der Angebotsauswertung inkl. Erstellen einer Wertungsmatrix
◾der Verhandlung
anhand von Praxisbeispielen.
Praxisteil 2: Gemeinsames Erarbeiten eines detaillierten Terminplanes zu einem Vergabeverfahren mit allen Einzelvorgängen und praxisnahen Zeitdauern
Referenten:
◾Dipl.-Ing. Architekt Henrik Vogt, DU Diederichs Projektmanagement AG & Co. KG
◾Rechtsanwalt Dr. Mathias Finke, Fachanwalt für Bau- und Arbeitsrecht, Kapellmann und Partner Rechtsanwälte mbB
Ort:
Das Seminar findet in einem zentralgelegenen Tagungshotel in Bonn statt.
Gebühr:
300,- Euro zzgl. MwSt.
http://www.fuehrungskraefte-forum.de/...