An den Wurzeln aufdecken
Vielfach wird bei der Unfallanalyse der menschliche Fehler als „universelle Ursache“ in den Vordergrund gestellt. Dadurch treten verdeckte Ursachen in den Hintergrund. So kann beispielsweise die Überlastung des Beschäftigten eine Ursache des „menschlichen Versagens“ sein. Die ganzheitliche Unfallanalyse (Root-Cause-Analysis) setzt deshalb tiefer an, um Problemstellen an ihrer Wurzel aufzudecken und zu beseitigen. So können Unfälle nachhaltig vermieden und ein betriebsinternes Sicherheitsbewusstsein gefestigt werden. Bisherige Hilfsmittel und Schulungen zur Durchführung einer ganzheitlichen Analyse sind teuer und aufwändig. Deshalb wurde ein branchenübergreifender Leitfaden entwickelt, der eine ganzheitliche Analyse im überschaubaren Rahmen erlaubt und außerdem alle innerbetrieblichen Organisationsebenen gleichermaßen erreicht.
Betriebliche Anforderungen
Der Leitfaden enthält Hinweise zur Befragung der Unfallbeteiligten, der Beschreibung des Unfallgeschehens und Ursachensuche sowie zur Ableitung von Maßnahmen und einer unfallübergreifenden Auswertung. Ergänzend gibt es eine Liste häufig gestellter Fragen und Antworten. Die Grundlagen sind Unternehmensbefragungen und vertiefende Interviews. Um den Leitfaden den betrieblichen Anforderungen anzupassen, prüfte die BAuA Bedarf und Gebrauchstauglichkeit in drei Workshops. Ganzheitliche Unfallanalyse – Leitfaden zur Ermittlung grundlegender Ursachen von Arbeitsunfällen in kleinen und mittleren Unternehmen; Babette Fahlbruch, Inga Meyer; 1. Auflage; Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2013; ISBN: 978-3-88261-732-0, 138 Seiten. Eine Version im PDF-Format steht zum Herunterladen unter www.baua.de/publikationen.