Die Umsetzung soll durch die Gründung eines erweiterten Führungsgremiums gesichert werden. Das sogenannte Global Managing Board konstituiert sich aus den Vorstandsmitgliedern und wird erweitert um den weltweiten Vertriebschef Robert Enslin und den SuccessFactors-Gründer Lars Dalgaad. Die SAP AG verspricht sich davon, im Konkurrenzkampf mit Oracle und anderen Wettbewerbern deutlich schlagkräftiger zu werden.
„Der erweiterte Führungskreis macht es möglich, mehr weltweite Führungskräfte zu ernennen, die über größere Bereiche hinweg zur Steuerung des Unternehmens beitragen könnten“, so SAP in der offiziellen Stellungnahme. Ziel sei es, dass SAP neue Produkte schneller entwickeln und auf den Markt bringen könne. Allerdings geht dies mit einer Umverteilung der Zuständigkeitsbereiche einher, die sich fortan wie folgt definieren werden: Dalgaard wird als Cloud-Software-Experte alle SAP-Aktivitäten in dieser Geschäftssparte leiten. Das „traditionelle“ Geschäft mit installierter Software wird von Gerhard Oswald geleitet, der darüber hinaus noch Verantwortung für Kundenberatung und Wartungsdienste tragen wird. Vishal Sikka, seines Zeichens CTO („Technik-Chef“), ist weiterhin mit der Verantwortung über Technologie, Innovation und Forschung betraut, zusätzlich mit der Weiterentwicklung von Software-Anwendungen und Daten-Analyse. Neben seiner Funktion als Chief Financial Officer wird Werner Brandt kommissarisch die Aufgaben des Arbeitsdirektors und des Personalwesens bei SAP innehaben.
„Das Global Managing Board wird unseren Kundenfokus verstärken, und unser Ziel verfolgen, die Marktführerschaft auszubauen“, erklärten Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe, Vorstandssprecher SAP. Der Konzern äußert sich sehr optimistisch und kündigt eine Umsatzsteigerung bis 2015 von derzeit 14,2 Milliarden Euro auf 20 Milliarden Euro an. Im Zuge dessen solle die operative Marge auf 35% (derzeit: 33,1 %) gesteigert werden.
Wie nachhaltig dieser Boom bei SAP sein wird, bleibt abzuwarten; jedoch ist zu attestieren, dass SAP sich allerdings seit der Gründung immer wieder als sehr nachhaltig wirtschaftend und sehr gefestigt präsentiert hat. Eine „sichere Bank“ also, jetzt auf SAP-Aktien zu setzen? Der Aktienkurs des Unternehmens ist seit dem 01.01.12 förmlich explodiert – bei einem Nennwert von unter 40€ / Aktie stieg der Kurs zwischenzeitig auf knapp 55€. Eine sehr interessante Entwicklung, die es zu beobachten gilt.