In nur elf Monaten, von März 2003 bis Februar 2004, wurde das Projekt für den Auftraggeber Beijing Municipal fertig gestellt. In zwei Studien simulierten die PTV-Fachleute detailliert die Verkehrsabläufe während der Olympiade. Dabei wurden der Gürtel zwischen vier und sieben Kilometern rund um den Olympischen Park und das komplette Stadtgebiet betrachtet - inklusive der Bus- und Metrolinien. Geplant ist die Erstellung von zirka zehn neuen Metrolinien bis 2020, wovon sich drei Linien derzeit im Bau befinden.
Die Verkehrsplaner konnten auf umfangreiches statistisches Material aus einer Befragung von etwa 70.000 Haushalten im Untersuchungsgebiet zurückgreifen. "Die Art der Verkehrsnachfrage ist der europäischen ähnlich", sagt Josef Janko, Projektleiter bei der PTV. "In der Verkehrsmittelwahl gibt es jedoch Unterschiede. Vor allem Taxis spielen eine wesentlich größere Rolle, da sie vergleichsweise erheblich günstiger sind als hierzulande." Zudem sieht sich Peking konfrontiert mit steigendem Individualverkehr und dessen Auswirkungen auf das Verkehrsgeschehen. Der Auftraggeber nutzt deshalb das Modell nicht nur, um den Verkehrsfluss während der Olympiade zu optimieren, sondern auch um die Verkehrsentwicklung in den kommenden 20 Jahren zu betrachten. Die PTV-Niederlassung in Schanghai unterstützt dieses Vorhaben.
Ein Projekt das Schule macht: Auch die Verkehrsplaner der Stadt Tokio, die sich um die Austragung der Sommerspiele 2016 bewirbt, möchten mit einer perfekten Verkehrsorganisation glänzen und zeigen Interesse an den Verkehrsmodellen der PTV. Eine Präqualifikation hierfür konnte bereits abgeschlossen werden.
Die Planung soll von April bis September 2008 stattfinden und eine Makro- und Mikrosimulation sowie eine integrierte Fußgängersimulation umfassen. Dabei wird unter anderem der Transfer zwischen den Flughäfen und dem olympischen Dorf untersucht. Eine Herausforderung ist ein separater Bus-Shuttle für Teilnehmer und Begleiter auf speziell für diese Busse freigehaltenen Spuren. Durch die neue Integration von Fußgänger- und Fahrzeugsimulation in einem einzigen Programm, dem Office Paket für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik PTV Vision, lassen sich die Szenarien noch realistischer abbilden.
Die vom Olympischen Komitee Japans beauftragten Firmen werden bis Mitte März 2008 zwischen dem Angebot von PTV und einem zweiten Bewerber entscheiden. Das Internationale Olympische Komitee, das im September 2009 seine Wahl treffen wird, könnte von vergleichbaren Verkehrsmodellen der zwölf weiteren im Rennen befindlichen Bewerberstädte profitieren.
Mehr als 1.800 Organisationen in über 80 Ländern planen ihre Verkehrnetze und optimieren Verkehrsabläufe mit Lösungen aus Karlsruhe. Das Geschäftsfeld Traffic der PTV konzentriert sich darauf, den Verkehr durch innovative Konzepte und deren Realisierung im Fluss zu halten. Die besondere Stärke liegt im Zusammenspiel von Verkehrserfassung, Prognose und Simulation. Software und Beratung unterstützen gleichermaßen die Planung, Analyse, Optimierung und Steuerung des Individualverkehrs und des Öffentlichen Verkehrs.
Mit PTV Vision, dem Software-Paket für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, verfügt PTV über ein breit gefächertes Leistungsspektrum: VISSIM, die Software zur Verkehrssimulation, und VISUM, die Lösung zur Verkehrsplanung, gehören inzwischen zu den führenden Produkten weltweit. Dies erklärt den großen und breit gefächerten Nutzerkreis, zu dem Verkehrsplaner und Entscheider in Ministerien, Ingenieurbüros, Verkehrsbetrieben, Eisenbahngesellschaften und viele mehr zählen.
Die Modellierung von multimodalen Verkehrsabläufen ist aus der Praxis von Verkehrsplanung und Verkehrstechnik nicht mehr wegzudenken. Die gemeinsame Simulation von Fußgängern und Fahrzeugen in einem Modell revolutioniert die verkehrstechnische und stadtplanerische Darstellung sowie die Evakuierungssimulation