Wie läuft die Ausbildung in der Höheren Handelsschule ab?
Es handelt sich um einen dual organisierten Bildungsgang mit zwei Lernorten: Schule und Praktikumsbetrieb. Wöchentlich werden drei Tage in der Berufsschule absolviert und zwei Tage im Betrieb. Der Betrieb sollte kaufmännisch ausbilden, zum Beispiel im Bereich Bankkaufmann/-frau, Einzelhandel, Fachkraft für Lagerlogistik, Fitnesskaufmann/-frau, Groß- und Außenhandelsmanagement, Industriekaufmann-/frau, Kaufmann/-frau für Büromanagement, Kaufmann/-frau im E-Commerce, Sport- und Fitnesskaufmann/-frau, Tourismuskaufmann/-frau, Veranstaltungskaufmann/-frau.
Im Verlauf eines Schuljahres sammeln die Schüler*innen in einem Praktikumsbetrieb ihrer Wahl erste Eindrücke und praktische Erfahrungen. So haben Schüler*innen und Betriebe die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum kennenzulernen und festzustellen, ob sie zueinander passen. Das erhöht nicht zuletzt die Chance auf einen Ausbildungsvertrag und ein positives Ausbildungsverhältnis. Die Inhalte des Praktikums werden im Berufsschulunterricht mit kaufmännischen Grundkenntnissen in Rechnungswesen, Marketing, Volkswirtschaft sowie allgemeinbildenden Inhalten verknüpft.
Die ersten Wochen des Schuljahres beginnen mit einer Theoriephase in der Schule. Im Projektunterricht, mit dem „Businessknigge“ und Kommunikationstraining bereiten sich die Schüler*innen auf den Einstieg ins Berufsleben vor. Dann folgt ein zweiwöchiges Blockpraktikum im Betrieb. Wer möchte, kann einen Teil des Praktikums im Ausland absolvieren.
Dual oder Dual plus?
Im Bildungsgang Höhere Handelsschule dual leisten Schüler*innen insgesamt 320 Stunden im Praktikumsbetrieb und können den Erweiterten Realschulabschluss erlangen. Dieser Bildungsgang zielt primär auf die Vermittlung eines Ausbildungsplatzes ab.
In der Höheren Handelsschule dual plus stehen mindestens 560 Stunden im Betrieb auf dem Plan und die schulischen Anforderungen sind höher. Wer diesen Bildungsgang erfolgreich abschließt, erfüllt die Zugangsvoraussetzung für Klasse 12 der Fachoberschule Wirtschaft und kann nach einem weiteren Jahr die Allgemeine Fachhochschulreife erwerben. Perspektivisch schließt sich ein Studium in der Wirtschaft an.