Der Weg zur zukunftsfähigen Industrie beginnt bereits bei der Planung von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen. Dabei müssen schon heute unterschiedlichste Anforderungen berücksichtigt werden. Im Ergebnis stehen alle Beteiligten im Spannungsfeld zwischen architektonischen und technischen Erfordernissen, Standortvoraussetzungen und Auflagen. In allen drei Aspekten gilt es, sowohl den aktuellen Status Quo zu berücksichtigen als auch zukünftige Entwicklungen vorherzusehen oder zumindest ihre Implementierung langfristig zu ermöglichen. Andernfalls können sich bereits durch kleine Veränderungen heute noch hochmoderne Einrichtungen schon morgen als veraltet und wenn überhaupt nur unter größtem Aufwand zu modernisieren erweisen.
Moderne Bauprojekte bestehen von ihrer Planung bis zu ihrer Fertigstellung aus einer Vielzahl unterschiedlichster Gewerke. Nach dem bisher gebräuchlichen Prinzip erfolgt die Planung weitgehend linear. Einzelne Schritte, von der Grundlagenermittlung bis zur Vorbereitung der Vergabe und darüber hinaus, erfolgen weitgehend unabhängig voneinander, in chronologischer Abfolge. Dieses Prinzip erscheint logisch, wo Aufgaben aufeinander aufbauen, vernachlässigt jedoch in vielen Fällen Abhängigkeitsverhältnisse verschiedener Aspekte. Aus diesem Grund wählt moderne integrale Planung einen elementar anderen Ansatz und bezieht in allen Phasen eines Projektes von Anfang an alle Beteiligten mit ein, egal wann deren praktischer Einstieg erfolgt. In erster Linie ist die integrale Planung in diesem Sinne ein Kommunikationskonzept. „Insbesondere im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung profitieren Bauherren langfristig vom Prinzip der integralen Bauplanung“, weiß Frank Ganter, Geschäftsführer und Technischer Leiter der REHATEC Planungsgesellschaft mbH aus dem baden-württembergischen Riegel am Kaiserstuhl. „Auf ihrer Grundlage realisieren wir für unsere Kunden die optimale Umsetzung der vorgegebenen Gebäudemerkmale. Die integrale Planung erlaubt außerdem eine Abstimmung der gesamten Architektur und der technischen Gebäudeausrüstung, die dauerhaft auch eine Anpassung an veränderte Anforderungen ermöglicht.“
Als unabhängiges Beratungs- und Planungsbüro für Gebäudeentwicklung, technische Gebäudeausrüstung und logistische Infrastruktur begleitet REHATEC seit 35 Jahren öffentliche und gewerbliche Bauvorhaben in unterschiedlichsten Branchen. Besondere Kompetenz konnte das Unternehmen dabei in der Entwicklung hochintegrierter Gebäudekomplexe und Funktionseinheiten in den Bereichen Industrie, Forschung und Bildung aufbauen. In verschiedenen Leuchtturmprojekten demonstriert REHATEC, wie sich das interdisziplinäre Zusammenspiel unterschiedlicher Kompetenzen in der Gebäudeplanung sowie in der Prozess- und Gebäudetechnik bezahlt macht.
Die zielführende Bedeutung eines ganzheitlichen Planungsansatzes, insbesondere auf dem Gebiet der Forschung und Weiterentwicklung zukunftsweisender Technologien, demonstrierte REHATEC bereits exemplarisch im Rahmen seiner Mitwirkung am Neubau des Forschungsgebäudes „Zentrum für höchsteffiziente Solarzellen“ (ZhS) am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Überall dort, wo an im Entwicklungsprozess stehenden Technologien gearbeitet wird, bietet die integrale Planung langfristige Flexibilität als Voraussetzung für Innovation.
Bei komplexen Projekten, wie der Planung der kompletten Stromversorgung des Bosch Halbleiterwerks in Dresden, überzeugt REHATEC als qualifizierter Experte in der Anwendung innovativer Methoden wie dem Building Information Modeling (BIM) und nutzt gezielt das Potenzial der Digitalisierung. Anhand eines vorab erstellten 3D-Computermodells wurden alle Bauwerksdaten und geplanten Komponenten virtuell zusammengeführt und visualisiert, sodass insbesondere die Interaktion der unterschiedlichen Gewerke optimal geplant werden konnte. Durch diese vorausschauende Planung gelingt über alle Projektphasen hinweg eine nahtlose Kooperation, wodurch wiederum nicht nur Fehler vermieden werden, sondern insgesamt die Projektdauer verkürzt und die Kosten gesenkt werden können.
Kriminaltechnische Institut (KTI) des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg in Stuttgart
Ein umfassender Anforderungskatalog an das Objekt und seine Funktionalitäten bildet auch bei der Planung des Neubaus des kriminaltechnischen Instituts des LKA Baden-Württemberg in Stuttgart die elementare Grundlage. Als erster Schritt der geplanten vollständigen Ansiedlung des Landeskriminalamtes entsteht auf landeseigenen Liegenschaften ein Gebäudekomplex mit Büroräumen, forensischen Laboren, Lagern für Betäubungsmittel, Explosivstoffe oder Schusswaffen, einer Tiefgarage sowie Sonderbereichen wie einer Raumschießanlage, einer Kfz-Untersuchungshalle, einem Fotostudio, einem VR-Labor und einem Brandrekonstruktionsraum.
REHATEC erhielt im Rahmen einer Ausschreibung den Auftrag zur Planung der technischen Gebäudeausstattung. Diese umfasst die Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen, die Wärme- und Kälteversorgungsanlagen, die lufttechnischen Anlagen sowie nutzerspezifische Anlagen und die Gebäudeautomation. Ausschlaggebend für die Entscheidung des Auftraggebers waren dabei vor allen Dingen Qualifikation und Erfahrung der Bewerber sowie deren methodischer Ansatz in der Projektabwicklung.
Bei der Planung der technischen Gebäudeausstattung setzt REHATEC in Abstimmung mit der Aufgabenstellung des Auftraggebers Vermögen und Bau Baden-Württemberg auf die Methode des Building Information Modeling (BIM). Die Bauwerksdatenmodellierung umfasst die digitale Visualisierung und Modellierung aller relevanten Bauwerksdaten und ermöglicht, im Sinne der integralen Planung, eine Vernetzung von der Planung, über den Bau, bis hin zur Bewirtschaftung eines Gebäudes und erlaubt von Anfang an die kooperative Zusammenarbeit und Steuerung aller Beteiligten.
Im Falle des KTI müssen zahlreiche Aspekte einbezogen werden, die durch integrale Planung in ihrer Wechselwirkung Berücksichtigung finden. Von der anspruchsvollen Verkehrsanbindung, über Belange des Stadtklimas, der städtebaulichen Konzeption, bis hin zu den spezifischen Anforderungen an Brandschutz und Barrierefreiheit muss auch die technische Gebäudeausstattung eine Brücke zwischen den technischen Anforderungen und den Standortvoraussetzungen, Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien schlagen. Dabei gilt Aspekten der Nachhaltigkeit, denen sich das Land Baden-Württemberg im Rahmen des Klimaschutzgesetzes verpflichtet hat, besonderes Augenmerk.
Die entsprechend ehrgeizigen Ziele, orientiert am Gebäudeenergiegesetzt (GEG), umfassen sowohl den weitgehenden Verzicht auf eine konventionelle aktive Gebäudekühlung als auch die Nutzung der Dachflächen für die Stromerzeugung mittels Photovoltaik. Mit einem integralen Energiekonzept unter Einbeziehung von Elementen wie partiellem Holzbau, Fernwärmeversorgung und Kälteversorgung durch Absorptions- und Kompressionskältemaschinen mit zugehöriger Rückkühlung will der Auftraggeber einerseits Voraussetzungen für die vorgesehene Nutzung schaffen und andererseits seiner Vorbildfunktion gerecht werden.
„Mit der integralen Planung der technischen Gebäudeausstattung schaffen wir in beiden Projekten Voraussetzungen zur Vereinbarkeit von optimaler, bedarfsorientierter Funktionalität und maximaler, dauerhafter Flexibilität“, betont Oliver Bürkle, Projektleiter bei REHATEC. „Dabei leisten wir einen wertvollen Beitrag zum nachhaltigen Bauen sowie einer langfristig möglichen, flexiblen und wirtschaftlichen Nutzung.“