Die Bauarbeiten für den derzeit größten im Bau befindlichen Solarpark Europas haben in der zweiten Januarhälfte begonnen – nach einem Vorlauf von weniger als einem Jahr. „Trotz des strengen Winters konnten wir planmäßig Ende März mit dem ersten Bauabschnitt ans Netz gehen“. Bernd Bodmer, Geschäftsführender Gesellschafter der Balinger Unternehmensgruppe relatio ging zunächst auf die beeindruckenden Eckdaten des Tauberlandparks ein: „Um die gleiche Menge an Solarstrom mit Dachanlagen zu produzieren, müsste man über 7000 Dächer mit Photovoltaik bestücken.“ Die ersten Erfahrungen seien positiv: „Im April 2010 brachte die Anlage einen Ertrag von über einer Million Kilowattstunden und konnte damit die Region Wertheim mit umweltfreundlicher Energie versorgen.“ Bodmer sieht damit die Prognosen seines Unternehmens bestätigt. Der Standort sei wegen seiner hohen Sonneneinstrahlung und seines ständigen kühlen Windes ideal für die solare Stromgewinnung. Auch der Zollernalbkreis profitiere von relatios Großprojekten, erklärte Bodmer: Sein Unternehmen habe Rahmenverträge mit Modulherstellern geschlossen, die auch fürs Dachgeschäft einen günstigen Modulpreis sichern.
„Dörlesberg lebt gut mit dem Solarpark“, sagt Udo Schlachter, der Ortsvorsteher der Wertheimer Teilgemeinde. „Auch wenn wir in den letzten Wochen gelegentlich verschmutzte Straßen und etwas Lärm wegen der Baustelle zu spüren bekommen, hat es bisher keinerlei Widerspruch gegen die Anlage gegeben. Die Bevölkerung steht voll hinter dem Projekt“. Armin Dattler ging auf das Genehmigungsverfahren ein: Mit großem Engagement sei man vorgegangen, um alles innerhalb kurzer Zeit durch zu bekommen. „Damit wir durch Rückfragen keine Zeit verlieren, haben wir mit allen Stellen das Gespräch gesucht und so viel wie möglich schon im Vorfeld abgeklärt. Alle Beteiligten zogen an einem Strang.“
Der Balinger Oberbürgermeister zollte den Initiatoren und Ausführenden seinen Respekt vor dieser „sportlichen Leistung“. Im Zollernalbkreis gebe es sicherlich Gegenargumente gegen vergleichbare Projekte. Bernd Bodmer wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass von der Möbel- und Textilindustrie nicht mehr viel übrig sei und man daher gegenüber alternativen Wertschöpfungsketten offen sein müsse. Er sei sich sicher, dass der Zollernalbkreis auf einem guten Weg dahin sei.