Allein in Hessen arbeiten mehr als 120.000 Beschäftigte in den so genannten "Creative Industries". Tendenz steigend. Da überrascht es nicht, dass Kulturcoaching großen Anklang findet. "Mit dem Projekt wollen wir weniger die Kultur fördern als vielmehr die Kulturschaffenden selbst", erklärt Thomas Fabich, der Leiter des RKW-Büros in Kassel, der das Kulturcoaching für ganz Hessen koordiniert. "Unsere Zielgruppe sind Kreative und Kulturschaffende, die ihr Unternehmen bereits gegründet haben, es stabilisieren wollen und ein solides Wachstum anstreben", erläutert er. Auch in diesem Jahr sind bereits wieder drei Projektdurchläufe in Kassel, Frankfurt und Wiesbaden gestartet. Und erneut decken die teilnehmenden Personen und Institutionen ein breites Spektrum an kreativen Tätigkeitsbereichen ab. Die Teilnehmer sind in den Bereichen Grafik- und Produktdesign, Fotografie, Kultur- und Veranstaltungsmanagement, Musik, Museum, Verlagswesen und in den bildenden Künsten aktiv. Das Kulturcoaching bietet ihnen ein breitgefächertes Wissensangebot. In den jeweils zehn eintägigen Gruppenworkshops pro Projektdurchlauf setzen sie sich mit wichtigen Themen der Unternehmensführung auseinander. Auf der Agenda stehen Themen wie Controlling, Networking, Finanzierung, Sponsoring, Projektmanagement, Marketing, Personal sowie Ziele und Visionen. Zudem erhält jeder Teilnehmer zwei Tage lang ein intensives Einzelcoaching, um die eigenen Geschäftsfelder zu überprüfen, Akquisitionsstrategien zu entwickeln sowie Liquiditäts- und Rentabilitätsplanungen durchzuführen. "Eine stärkere Marktorientierung fördert neue Geschäftsideen und Kooperationen. Das ist auch zur Halbzeit der aktuellen Projektdurchläufe gut erkennbar", bilanziert Thomas Fabich.
Existenzaufbau und Geschäftsentwicklung
"In den Workshops herrscht eine offene Arbeitsatmosphäre, die gerade auch das gegenseitige Lernen ermöglicht", beschreibt Thomas Fabich das Konzept. Die Teilnehmerin Eva Reichenberger, die in Kassel einen kleinen Wissenschaftsverlag betreibt, ist von dem Angebot begeistert: "Die Themenwahl zeigt einen angenehmen Cluster-Effekt. Ich überprüfe meinen Arbeitsalltag und meine Arbeitsweisen daraufhin. Der Austausch mit den Seminarteilnehmern, die Tatsache, dass alle an allen Seminaren teilnehmen, die zeitliche Streckung der Seminare sowie die Begeisterung und Beständigkeit meiner Mitteilnehmer erweist sich für mich als überaus fruchtbar und ansteckend".
Gefördert wird das Projekt durch das Land Hessen und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Wer sich über das Coaching-Programm informieren will, wendet sich direkt an Thomas Fabich, Tel. 05 61 / 93 09 99 - 2 oder per E-Mail t.fabich@rkw-hessen.de.