Tatsächlich ist der Unterschied zwischen den Mitarbeitern, die davon überzeugt sind (47 Prozent) und jenen, die nicht davon überzeugt sind (41 Prozent), nur geringfügig. Mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Mitarbeiter hierzulande gab außerdem an, dass sie während des Lockdowns vergebens auf eine Anerkennung vonseiten ihrer Vorgesetzten gewartet haben.
Arbeitgeber können sich zwar damit trösten, dass 80 Prozent der deutschen Arbeitskräfte aussagten, ihre Unternehmen hätten die turbulenten Ereignisse des Jahres 2020 gut oder sehr gut bewältigt. Allerdings erzielten die anderen Länder hier bessere Werte. In Großbritannien und Irland lag die Zustimmung zur Krisenbewältigung der Unternehmen bei 83 Prozent, während sie in den Niederlanden sogar 91 Prozent erreichte.
Auch hinsichtlich der Bewertung der Unternehmenskultur während der Krise hinkt Deutschland hinterher. Zwar gaben 62 Prozent der Angestellten hierzulande an, dass die Krise zur Förderung der Zusammenarbeit und Empathie im Unternehmen beigetragen hat. In den anderen Ländern war die Zustimmung bei der Zusammenarbeit mit 72 Prozent (Großbritannien) und 71 Prozent (Irland) sowie bei der Empathie mit 77 Prozent oder 81 Prozent aber wesentlich höher. Und obwohl nur 54 Prozent der niederländischen Arbeitnehmer das Gefühl haben, dass die Zusammenarbeit an ihrem Arbeitsplatz zugenommen hat, gaben immerhin 76 Prozent an, dass sie seit dem Ausbruch der Pandemie mehr Verständnis von ihren Kollegen erfahren haben.
„Arbeitgeber in Deutschland wird der hohe Anteil der Mitarbeiter, die glauben, dass sich ihr Unternehmen nicht um ihre psychische Gesundheit kümmert, beunruhigen“, kommentiert Susanne Gensch, Lösungsberaterin bei Achievers. „Diese Erkenntnis sollte eine Mahnung an die Führungskräfte sein, so schnell wie möglich neue und effektive Wege zu finden, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen. Um sicherzustellen, dass die Unternehmenskultur eine einigende und motivierende Kraft ist, müssen Unternehmen sich mehr auf das Mitarbeiter Engagement konzentrieren und die Anerkennung und Belohnung von Mitarbeitern auf allen Ebenen fördern.“
Neben der Pandemie wird uns das Jahr 2020 wahrscheinlich als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem die Diskussion über Rassismus und Gleichberechtigung viel Aufmerksamkeit erhalten hat. Arbeitnehmer in Deutschland haben zwar diesbezügliche Veränderungen am Arbeitsplatz festgestellt, jedoch nicht in demselben Ausmaß wie ihre Vorgesetzten oder Kollegen aus den anderen befragten Ländern. Obwohl knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Arbeitnehmer in Deutschland davon überzeugt sind, dass ihre Unternehmen Diversity und Inklusion (D&I) wichtig nehmen, sind die entsprechenden Zahlen mit 87 Prozent in den Niederlanden, 76 Prozent in Großbritannien und 75 Prozent in Irland wesentlich höher.
Nach einem so bedeutsamen Jahr wollen Arbeitgeber natürlich wissen, ob das Engagement der Mitarbeiter gestiegen oder gesunken ist. Die gute Nachricht lautet, dass 35 Prozent der Angestellten versichern, heute engagierter zu sein als noch im Vorjahr. Lediglich 23 Prozent, also weniger als ein Viertel, behaupten das Gegenteil. Auch in den anderen Ländern wurden ähnliche Ergebnisse erzielt. Nur die Niederlande, wo 39 Prozent der Mitarbeiter angaben engagierter zu sein als im Vorjahr, erzielten bessere Werte.
Zu den weiteren Ergebnissen der Studie zählen:
- Lediglich 29 Prozent der Angestellten stehen der Rückkehr an den Arbeitsplatz mit Besorgnis gegenüber.
- 67 Prozent der Mitarbeiter gaben an, seit Beginn der Pandemie eine engere Beziehung zu ihren Kollegen zu haben.
- Weniger als die Hälfte (49 Prozent) der Angestellten wurden dazu ermutigt, das Thema Diversity & Inklusion an ihrem Arbeitsplatz zu thematisieren
*Die Umfrage „Das Wohlbefinden der Mitarbeiter in der neuen Normalität“ wurde von Pollfish im Auftrag von Achievers zwischen dem 26. August und 2. Oktober 2020 per E-Mail durchgeführt. Die Stichprobengröße umfasste 1.200 Befragte in Deutschland. Die Umfrage erhielt außerdem 1.200 Antworten aus Großbritannien, 600 aus Irland und 600 aus den Niederlanden.
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