Diesmal richtete sich der Blick der internationalen Fachjury auf die wälzgelagerte Leichtbau-Ausgleichswelle der Schaeffler-Marke INA, wie sie bereits in modernen Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommt. "Die Auszeichnung der wälzgelagerten Leichtbau-Ausgleichswelle verdeutlicht den Stellenwert innovativer Detailarbeit. Moderne Technologien, innovative Produkte und Leichtbau zählen zu den Stellschrauben, die einen signifikanten Beitrag zur Optimierung des Antriebsstrangs mit Verbrennungsmotor leisten. Die neuerliche Auszeichnung mit dem PACE-Award ist für uns eine wertvolle Bestätigung unserer - von den Kunden höchst geschätzten - Innovationskraft", sagt Dr. Peter Pleus, Vorsitzender der Geschäftsleitung Schaeffler Gruppe Automotive.
Wälzgelagerte Leichtbau-Ausgleichswellen leisten zugleich einen Beitrag zur Senkung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emission und zur Steigerung des Laufkomforts. Sie erfreuen sich im Rahmen des Trends zu Downsizing und Downspeeding von Motoren zunehmender Beliebtheit.
Die reibungsmindernde Wälzlagerung verbessert gegenüber bislang verwendeten Gleitlagern deutlich die Energieeffizienz. So wird beispielsweise der innermotorische Leistungsaufwand in einem bereits in Serie befindlichen Vierzylinder-Diesel-Triebwerk um bis zu 1,5 kW (2,0 PS) reduziert. Darüber hinaus minimiert die Wälzlagerung den Ölkühlungsbedarf und macht die bislang obligatorische Druckölschmierung überflüssig. Diese Eigenschaft in Verbindung mit der überlegenen Notlaufeignung prädestiniert wälzgelagerte Ausgleichswellen für Motoren mit Start-Stopp-System. Auch ermöglicht die Wälzlagerung ein neues, gewichtsoptimiertes Layout der Ausgleichswellen mit einer um rund ein Drittel reduzierten Masse. So senken allein die zwei pro Motor montierten, konstruktionsbedingt mit doppelter Kurbelwellendrehzahl laufenden Ausgleichswellen das Gewicht um rund ein Kilogramm. Die filigrane Bauweise minimiert auch die Drehträgheit der Welle und verringert damit wiederum die erforderlichen Antriebskräfte.
In Detroit entgegengenommen wurde der im Rahmen des SAE-Kongresses (Society of Automotive Engineers) verliehene Preis von Dr. Peter Solfrank, bei Schaeffler verantwortlich für die Produktgruppe für Wälzlager und Ausgleichswellen im Motor. "Mit wachsender Bedeutung der Optimierung von Verbrennungsmotoren rückt auch das Thema Wälzlagerung im Motor in den Blickpunkt. Hier liegen noch Potenziale für die Verbesserung der Energieeffizienz des klassischen Antriebsstrangs", sagt Dr. Solfrank.
Die wälzgelagerte Leichtbau-Ausgleichswelle feierte ihre Premiere im als "engine of the year 2009" ausgezeichneten Vierzylinder-Diesel OM 651 von Daimler. Mittlerweile sind Ausgleichswellen weiterer moderner Motoren wälzgelagert, wie zum Beispiel der in diesem Jahr mit dem "engine of the year"-Award ausgezeichnete Zweizylinder-TwinAir aus dem Hause Fiat. Im vergangenen Jahr wurde die wälzgelagerte Leichtbau-Ausgleichswelle bereits mit dem "Stahl-Innovationspreis" ausgezeichnet.
Schaeffler war bislang fünfmal für den PACE-Award nominiert und konnte diese renommierte Auszeichnung nun bereits zum wiederholten Mal gewinnen. Zu den nominierten und ausgezeichneten Schaeffler-Innovationen gehören unter anderem die trockene Doppelkupplung und der Hybrid-Dämpfer von LuK sowie das Radlager mit Stirnverzahnung und das schrägreihige TwinTandem-Lager für Hinterachsgetriebe von der Marke FAG.