Die Tochter der ZF Sachs AG mit Sitz in Schweinfurt versorgt mit ihren Produkten den internationalen Spitzenmotorsport und nationale Motorsportserien. Dazu zählen etwa die Formel 1 und die Deutsche Tourenwagen-Masters. Sein Know-how aus dem Rennsport überträgt das Unternehmen auch auf leistungsverstärkte Serienfahrzeuge. Sportfahrwerke und -kupplungen erfüllen hier gehobene Ansprüche beim Fahrzeugtuning und bei Sonderapplikationen. Gefertigt werden die Produkte am Unternehmenssitz in Schweinfurt. Nach der Montage kommen sie nach dem Fifo-Prinzip zunächst in ein staplerbedientes Regallager. Dort werden sie kommissioniert, verpackt und schließlich an die Kunden verschickt.
Deren Wünsche sind inzwischen ebenso individuell wie ihre Fahrzeuge. Sie erfordern deshalb eine hohe Variantenvielfalt. Das senkt zwar die Bestandszahlen der einzelnen Artikel. Gleichzeitig steigt jedoch die Anzahl der benötigten Stellplätze. Versandfertige Kupplungssysteme zum Beispiel deponierte der Zulieferer bisher in Gitterboxen und Stahlbehältern. Immer kleinere Chargen führten jedoch dazu, dass halbvolle Boxen die Stellplätze belegten - eine unnötig hohe Auslastung. „Wir haben zuviel Luft gelagert“, macht Supply Chain Manager Sebastian Finster deutlich. Zusätzlich erschwerten die unterschiedlichen Ladungsträger die Einführung eines Lagerverwaltungssystems (LVS). Dieses sollte in SAP abgebildet werden. Auch deshalb war ein neues einheitliches Verpackungssystem gefordert. Die ZF Sachs Race Engineering GmbH schlug deshalb zwei Fliegen mit einer Klappe: Mit der Einführung der 600 mal 800 Millimeter großen Mehrweg-Lösung Magnum von Schoeller Arca Systems führte das Unternehmen einen einheitlichen Behälter ein und löste damit die 1200 mal 800 Millimeter großen Boxen ab. Das verdoppelte die Anzahl der Stellplätze.
Höhere Kapazität
„Ein Lager muss atmen können und dynamisch sein“, erklärt Finster. „Deshalb sollte die Auslastung nicht über 80 Prozent liegen.“ Dank der neuen Ladungsträger konnte ZF SRE den Auslastungsgrad deutlich reduzieren und eine chargenspezifische Lagerung umsetzen. Die vorhandenen Kapazitäten werden optimal genutzt. Das spart weiterreichende Investitionen. Denn das Lager muss nicht erweitert werden, sondern bietet in der bestehenden Größe optimalen Durchsatz. Zudem lassen sich die standardisierten Ladungsträger jetzt problemlos im LVS abbilden. Das gewährleistet zuverlässige Prozesse und hohe Bestandssicherheit.
Schnellere Auslieferung
Die Mitarbeiter hatten die Kupplungssysteme nach der Montage zunächst „rohgelegt“. Das heißt, sie lagerten diese unverpackt ein. Um zu vermeiden, dass die Verpackung in den Metallboxen verschmutzte, wurde die Ware erst kurz vor der Aussendung versandfertig gemacht. Die Magnum-Behälter sind dagegen eine saubere Lösung: Sie sind leicht zu reinigen und verfügen innen und außen über glatte Seitenwände. Dadurch schützen sie zuverlässig vor Schmutz und Beschädigung. „Jetzt können wir schon im Montagebereich vorverpacken und anschließend einlagern“, hebt Finster hervor. Bei einer Bestellung muss die Ware nicht erst noch versandfertig gemacht werden, sondern geht direkt an den Kunden. Das beschleunigt die Auftragsabwicklung. Zudem steigert es die Kundenzufriedenheit. Auch das Kommissionieren wurde vereinfacht und kostet jetzt deutlich weniger Zeit. Klappen an den Seiten der Kunststoffboxen erleichtern dem Lagerpersonal die Produktentnahme und erhöhen so die Ergonomie am Arbeitsplatz. Nicht wenige Mitarbeiter klagten zuvor über Rückenschmerzen. Das führte zu Personalausfällen. Seit dem Einsatz des neuen Verpackungssystems haben sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert. Die Magnum-Behälter ermöglichen nämlich eine rückenschonende Körperhaltung bei der Produktentnahme. Das steigert auch die Motivation und Effizienz der Mitarbeiter. Gegenüber den rostigen Metallbehältern bieten die neuen Boxen außerdem eine verbesserte Optik. Die einheitliche Farbgebung und das Sachs-Logo im Fußbereich machen die Magnum-Behälter zu einer individuellen und eindeutig identifizierbaren Verpackung.
Weniger Verpackungsmüll
Bislang mussten die Gitterboxen zudem mit Kartonagen ausgekleidet werden, um die unverpackten Produkte aufzunehmen. Weil die Kupplungssysteme nun vorverpackt sind, entfällt dieser Schritt. Das spart nicht nur Entsorgungskosten, sondern auch Arbeitszeit. Auch die Instandhaltung der Verpackungslösung funktioniert unkompliziert. Das Lagerpersonal kann defekte Teile einfach selbst mit Ersatzteilen austauschen. Das gewährleistet eine hohe Lebensdauer und minimiert den Wartungsaufwand. Nicht zuletzt sind die Mehrweg-Boxen zu 100 Prozent recyclebar und leisten somit einen wichtigen Beitrag zum schonenden Umgang mit Ressourcen.