Die SCUS Servicecenter Umweltsimulation GmbH führt mechanische und klimatische Produkt- und Verpackungsprüfungen durch. Um die Belastbarkeit verschiedenster Gegenstände zu ermitteln, werden diese beispielsweise in Klimakammern Temperaturen von -60 bis 180 Grad Celsius ausgesetzt. Auch Vibrationen, vertikale und horizontale Stöße können simuliert werden, so zum Beispiel der freie Fall aus einer Höhe von bis zu vier Metern. Vor allem Produkte aus der Automobil- und Verkehrsbranche, aus Luft- und Raumfahrt, aus dem Solargewerbe und dem Pharmabereich aber auch aus der Mikroelektronik werden bei SCUS künstlichen Umwelteinflüssen unterworfen und so auf ihre Qualität und Sicherheit hin getestet. So wurde die neue Bugnase des Velaro RUS (ein Hochgeschwindigkeitszug für die Russische Eisenbahn) von der SCUS auf ihre Schwingungsbelastbarkeit geprüft. Der Zug fährt 250 km/h schnell, und ist aufrüstbar auf 300 km/h. Für den Airbus A380 erprobten die Ingenieure Materialien und Bauteile der Innenausstattung. Bei Ihrer Tätigkeit werden sie immer wieder mit überraschenden Problemstellungen konfrontiert. So üben beispielsweise Pfennigabsätze von Schuhen eine hohe punktuelle Kraft aus. Dieser Umstand führt dazu, dass eine Bodenvariante für den Flugzeuginnenausbau, die für alle anderen Schuhe geeignet wäre, dieser enormen Kräftewirkung nicht standhalten würde.
Wichtig ist den Gründern des Unternehmens, über die reine Prüfdienstleistung hinauszugehen und stattdessen mit dem Kunden gemeinsam die Prüfparameter festzulegen. Die Frage, was der Kunde erreichen will, steht stets am Anfang, schließlich können verschiedene Ziele Motivation für die Prüfung sein: eine möglichst lange Haltbarkeit des Produkts, die Reduktion des Materialeinsatzes bei gleichbleibender Qualität, bessere Qualität als das Konkurrenzprodukt, gesetzliche Zulassung oder eine möglichst kostengünstige Verpackung, die dennoch keine Transportschäden nach sich zieht. Die Fragen sind häufig komplex, da auch tangierende und übergeordnete Prozesse berücksichtigt werden müssen. So untergliedert sich der Verpackungsaufwand beispielsweise in Materialkosten und den Aufwand für Personal und Maschinen im Rahmen des Verpackungsprozesses. Die Betrachtung einer einzigen Stellschraube ist hier wenig hilfreich. Die Kooperation mit dem Fraunhofer-AVV macht es möglich, auch Problemstellungen, die in sehr komplexe Systeme verwoben sind, zu lösen. Dadurch entsteht eine Durchgängigkeit von Produkt, Verpackung und Maschine, die einmalig in Europa ist. Neben dem Prüfergebnis erhält der Kunde auch eine Empfehlung, wie der Gegenstand oder die Verpackung optimiert, bzw. kosteneffizienter produziert werden kann. Er wird in den Prozess mit eingebunden und begleitet die Versuche häufig persönlich. Nebenbei wird er geschult und vermeidet so zukünftige Entwicklungsfehler.