Eine Momentaufnahme zur Situation der anwesenden bayerischen Unternehmer ergab eine Ad-hoc-Umfrage, die während der Veranstaltung im Haus der Bayerischen Wirtschaft durchgeführt wurde. Die Teilnehmer schätzten, dass die rund 150 Bürokräfte in ihren Unternehmen ca. ein Drittel ihrer Arbeitszeit durch unproduktive Tätigkeiten und Geschäftsprozesse verschwenden. Die Ergebnisse der Ad-hoc-Umfrage auf dem SER-Event unterstützten die Untersuchungen der SER-„Schwarzstudie“, die ein Volumen von 30 – 40 Prozent für dokumentenbasierte Tätigkeiten und ein Einsparpotenzial von 70 Prozent ermittelt hatte. Bei 150 Büromitarbeitern bedeutet dies pro Unternehmen ein jährliches Einsparpotenzial von 1,2 Mio. Euro durch den Einsatz von integriertem Enterprise-Content-Management
Büro der Zukunft braucht mehr Flexibilität und bessere Informationsverfügbarkeit
Gründe für die Unproduktivität in deutschen Büros erläuterte Prof. Dr. Peter Kern, Leiter des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und Herausgeber der Studie „Office 21“. Die Studie ergab, dass sowohl technische und organisatorische als auch menschliche Faktoren die Produktivität im Büro beeinflussen. Unnötige organisatorische und strukturelle Erschwernisse, mangelnde Arbeits-Motivation und fehlender Zugriff auf Informationen beeinträchtigen die „Office-Performance“ besonders stark. „Moderne IT ist nicht Alles. Aber ohne leistungsfähige IT-Lösungen sind alle Bürokonzepte Nichts!“ lautet das Credo von Prof. Kern. Das Büro der Zukunft müsse flexibler werden, kreatives Arbeiten in Teams und Projekten unterstützen und dezentrales Arbeiten, unterwegs oder im Home Office, ermöglichen.
Optimierung der Geschäftsprozesse verringert verlorene Zeit
Die Proudfoot-Studie „Goldgrube Produktivität“ vom September 2004 bestätigt den Befund der SER-Schwarzstudie ebenfalls. Wenn auch seit 2001 ein leichter Trend zur Produktivitätsverbesserung feststellbar sei, wie Dr. Jochen Vogel, Deutschland-Chef Proudfoot Consulting GmbH, konstatierte, so betrug die verlorene Zeit 2004 immer noch 38 Prozent. Als Hauptursachen für Produktivitätsverluste ermittelte Proudfoot mangelnde Planung und Steuerung, gefolgt von mangelnder Führung und Aufsicht (Controlling & Coaching). „Hierbei handelt es sich um hausgemachte Probleme“, stellte Dr. Vogel klar. „Prozesssteuerung und Mitarbeiterführung sind originäre Management-Aufgaben.“
Wie sich Informations- und Geschäftsprozesse mittels Informationslogistik der DOXiS iECM-Suite organisieren, koordinieren und automatisieren lassen, zeigten Consultants der SER im Praxisteil der Veranstaltung. Einen Schwerpunkt bildete das Kernthema für Produktivitätsoptimierung, das Business Process Management und mögliche Einführungsstrategien im Unternehmen.