„Das zeigt das große Interesse an Digitalisierung in Deutschland“, sagt Brigadegeneral Armin Fleischmann, Vorsitzender AFCEA Bonn e.V. und Unterabteilungsleiter CIT 1 im Bundesministerium der Verteidigung. Gerade in der öffentlichen Verwaltung bestehe hier noch Nachholbedarf. Passend dazu stand die Ausstellung unter dem Motto „„Zeitenwende in der nationalen Sicherheit – Resilienz durch disruptive digitale Lösungen“.
Zum dritten Mal fand die Messe im World Conference Center in Bonn statt. In diesem Jahr besuchten auch viele Soldatinnen und Soldaten die Ausstellung. Erstmals fanden die Vorträge des begleitenden Symposiums im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages statt. Zahlreiche Zusatzformate ergänzten die traditionelle Ausstellung auf fünf Ausstellungsflächen, darunter eine Sonderausstellungsfläche für junge Startups und ein Recruitingelement, organisiert durch die Emerging Leaders AFCEA Bonn e.V. (ELA) in Kooperation mit dem Berufsförderungsdienst Köln.
Digitalisierung in einer veränderten sicherheitspolitischen Weltlage
Generalleutnant a.D. Ben Hodges, ehemaliger Befehlshaber USAREUR, gab in der Keynote einen Überblick über die veränderte sicherheitspolitische Weltlage. Ein Sieg der Ukraine muss im strategischen Interesse der USA und der europäischen Länder sein. Er forderte von den westlichen Staaten für eine wirkungsvolle Abschreckung und Verteidigung, den politischen Willen angegriffenen Staaten wie der Ukraine wirkungsvoll zu helfen, die industriellen Produktionskapazitäten hochzufahren, und die eigene Gesellschaft dafür zu mobilisieren.
Generalleutnant Andreas Marlow, Stellvertreter des Inspekteurs des Heeres und Kommandeur Militärische Grundorganisation, berichtete über Erfahrungen aus der Ausbildung ukrainischer Soldaten und die Erkenntnisse, die in die Weiterentwicklung des eigenen Kampfes der Bundeswehr einfließen. Auf einem gläsernen Gefechtsfeld, auf dem von Aufklärung bis zur Bekämpfung oft nur weniger Minuten vergehen, müssen Kräfte viel beweglicher als heute, verteilt oder getarnt sein. Drohneneinsätze, Gegenmaßnahmen und auch der elektronische Kampf würden immer wichtiger. Marlow plädierte für den Einsatz von Drohnen, die heute zum Mengenverbrauchsgut geworden seien. Kein Soldat müsse in Gefahr für Leib und Leben gebracht werden, wenn ein unbemanntes System geschickt werden könne.
Bereits zu Beginn des zweiten Tages hatte sich die Diskussionsrunde #DigitalDefenceDebate der Emerging Leaders mit der Datennutzung in der öffentlichen Verwaltung gewidmet. Unter dem Titel „Vom Datenmeer zu Datenmacht“ beschäftigte sich die Runde unter der Moderation von Teresa Ritter und Antonia Leonie Schmidt mit Chancen und Herausforderungen struktureller Datennutzung in Politik und Verwaltung.
Mehrere AFCEA-Mitglieder ausgezeichnet
Aus dem Verein haben mehrere Mitglieder Auszeichnungen der Dachorganisation AFCEA International für ihr Engagement erhalten. Franz Bernd Möllers erhält den Meritorious Service Award und Dr. Ansgar Rieks den Leadership Award. Beide Vorstände werden damit für ihr langjähriges Vorstandsengagement ausgezeichnet.
Die Emerging Leaders Marianna Schwarz und Ron Simon erhalten beide den 40under40 Award, mit dem jährlich 40 junge Fach- und Führungskräfte sowohl für ihre beruflichen als auch für ihre ehrenamtlichen Aktivtäten ausgezeichnet werden. Marianna Schwarz ist seit 2021 im AFCEA-Vorstand und hat im Bonner Verein den Bereich Innovation sowie das Mentoring Programm aufgebaut. Ron Simon wird für den Ausbau der Young AFCEANs – heute Emerging Leaders – ausgezeichnet. Die Nachwuchsorganisation von AFCEA Bonn e.V. besteht heute aus mehreren hundert Mitgliedern in Deutschland.