Zement besteht hauptsächlich aus Kalzium mit Anteilen von Aluminium und Eisen. Das klingt an sich unkompliziert und nach Natur pur.
Doch seine Herstellung hat es in sich: Das Auslösen aus Steinbrüchen, Zerkleinern und Brennen setzt jede Menge Kohlendioxid frei – bis zu 7 Prozent des weltweiten Ausstoßes. Das ist mehr, als alle Flugzeuge der Welt zusammen abgeben. Für jede Tonne Zement, die im Beton oder Mörtel landet, entweicht insgesamt fast ebenso viel Kohlendioxid. Zusätzlich werden enorme Mengen an Kalkstein und Gips als Rohstoffe verbraucht.
Das wollten Wissenschaftler am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) ändern. Gemeinsam mit einem Baustoffhersteller gründeten sie das Unternehmen Celitement GmbH. Ihr Produkt gleichen Namens ist ein Bindemittel, das energieeffizient hergestellt wird.
Ein ausgezeichnetes Verfahren
Und es funktioniert: Das bereits patentierte Produkt Celitement ist in seinen Eigenschaften mit herkömmlichem Zement vergleichbar. Dabei handelt es sich um einen hydraulischen Stoff, der erst beim Hinzufügen von Wasser seine Klebereigenschaften erhält. Im Unterschied zum „klassischen“ Zement enthält Celitement keinerlei Gips, nur etwa ein Drittel Kalkstein, und das Beste: Seine Herstellung verbraucht etwa die Hälfte weniger Kohlendioxid!
Noch ist das Verfahren in der Testphase. Eine Pilotanlage soll in den kommenden Monaten Produkteigenschaften und Rezepturen testen sowie Celitement-Zemente bis zur Marktreife entwickeln. Ein erster Meilenstein ist schon erreicht: Ende vergangenen Jahres freute sich die Celitement GmbH über den Materialeffizienzpreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
Monika Fauser, Geschäftsführerin von SKD aus Frankfurt, schließt sich dieser Würdigung an: „Das sind Unternehmen, die uns interessieren: Innovativ, nachhaltig und deshalb möglicherweise eine Option für unser Portfolio zur steueroptimierten Kapitalanlage.“