- Produktumsatz des Schlussquartals steigt um 23 Prozent auf 222,0 Mio. Euro
- Gesamtjahr 2010 mit Gewinnwachstum von 25 Prozent auf 175,6 Mio. Euro
- Verschmelzung mit IDS Scheer AG wirkt sich positiv auf Neugeschäft aus
- Umsatz- und Gewinnwachstum soll sich 2011 fortsetzen
Die Software AG (Frankfurt TecDAX: SOW) verzeichnete im vierten Quartal 2010 ein deutliches Umsatzplus. Der Gesamtumsatz lag mit 326,7 Mio. Euro um zwölf Prozent über dem Vergleichsquartal des Vorjahres (292,1 Mio. Euro). Insbesondere das Produktgeschäft zog im Berichtsquartal stark an und übertraf mit 222,0 Mio. die Vergleichszahl des Vorjahres (181,1 Mio) um 23 Prozent. Nach erfolgreicher Integration der IDS Scheer AG und ihrer Softwareprodukte wurden signifikante Umsatzsteigerungen erreicht, vor allem durch vermehrte Abschlüsse von Großprojekten und erste Erfolge im Cross-Selling. Umsatz- und Ergebnisausweis profitierten zudem von Wechselkurseffekten vor allem in Amerika.
Aufgrund des höheren Anteils der margenstarken Produkte am Gesamtumsatz, der beschleunigten Realisierung der Kostensynergien im Zusammenschluss mit der IDS Scheer AG und fortgesetzt positiver Wechselkurseffekte im 4. Quartal wuchsen auf Konzernebene das EBIT um 19 Prozent auf 94,1 Mio. Euro, das Ergebnis nach Steuern sowie der Gewinn pro Aktie sogar um je 36 Prozent und erreichten erneut historische Höchstwerte. Für das Gesamtjahr 2010 wird ein Ergebniswachstum von 25 Prozent ausgewiesen; damit wurde die im Jahresverlauf 2010 mehrfach erhöhte Prognose von zuletzt 19-20 Prozent Wachstum nochmals übertroffen.
Das abgelaufene Geschäftsjahr hat die Wachstumsstrategie der Software AG voll bestätigt. Das Neugeschäft, das unter dem Begriff "Business Process Excellence" die innovativen Softwareprodukte für die Integration von Geschäftsanwendungen und -prozessen zusammenfasst, ist im Schlussquartal weiter gewachsen (Produktumsatz webMethods/Aris + 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und liefert steigende Ergebnisbeiträge. Der Zusammenschluss mit der IDS Scheer AG im August 2009 zielte auf Umsatz- und Kostensynergien, die sich im abgelaufenen Quartal positiv auf das Ergebnis ausgewirkt haben.
"Die deutlich verbesserte Marktstellung und die vielen positiven Reaktionen der Kunden machen den Zusammenschluss schon heute zum Erfolg", so Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG. "Durch die vollständige Integration unserer Produktgruppen ARIS und webMethods wird unser Angebot einzigartig. Ich bin deshalb überzeugt, dass sich die Erfolgsgeschichte der Software AG weiter fortsetzen wird."
Die bereits im 1. Halbjahr 2010 spürbare Nachfragebelebung in Amerika hat sich auch im 2. Halbjahr fortgesetzt. Getragen von den großen Märkten USA und Brasilien konnte die Software AG in dieser Region auch im 4. Quartal 2-stellige Zuwachsraten verzeichnen. Deutlich besser als im Konzerndurchschnitt hat sich zudem das Geschäft in Deutschland, Australien und im Nahen Osten entwickelt.
Wachstum im Produktgeschäft
Der Geschäftsbereich Business Process Excellence (BPE), in dem nach der Verschmelzung mit der IDS Scheer AG die Einnahmen aus Lizenzen, Wartung und Dienstleistungen aller Integrations- und Prozess-Softwareprodukte (webMethods und Aris) zusammengefasst sind, erzielte im 4. Quartal 2010 mit einem Gesamtumsatz von 148,2 Mio. Euro ein Wachstum von zehn Prozent. Das reine Produktgeschäft konnte um 14 Prozent auf 100,2 Mio. Euro gesteigert werden. Eine Reihe von Großprojekten und eine wachsende Anzahl von Neukunden bestätigen die mit der Übernahme der IDS Scheer AG bekräftigte Strategie, sich im IT-Wachstumsmarkt für Prozess-Software als ein innovativer Marktführer zu positionieren.
Der Geschäftsbereich Enterprise Transaction Systems (Adabas, Natural) zeigte im Verlauf des Geschäftsjahres eine deutliche Umsatzerholung. Im Produktgeschäft liegt der Umsatz bei Lizenzen und Wartung im Schlussquartal insgesamt 32 Prozent über Vorjahr. Der Lizenzumsatz zeigt dabei mit 66,0 Mio. Euro gegenüber dem 4. Quartal 2009 (41,5 Mio. Euro) eine besonders starke Steigerung von 59 Prozent. Der Gesamt-Umsatz des Geschäftsbereichs lag im abgelaufenen Quartal mit 133,2 Mio. Euro um 26 Prozent über dem Vorjahr (105,3 Mio.). Damit wurde in diesem Geschäftsbereich die Umsatzschwäche des 1. Halbjahres mehr als ausgeglichen und für das Gesamtjahr ein Wachstum von sechs Prozent erreicht.
Operatives Ergebnis belegt erfolgreiche Akquisitionsstrategie
Das gestiegene Geschäftsvolumen insbesondere im Bereich Lizenzen, die Nutzung von Synergien und Skaleneffekten aus dem Zusammenschluss mit der IDS Scheer AG sowie eine günstige Wechselkursentwicklung führten im 4. Quartal zu einer Steigerung des operativen Ergebnisses (EBIT) um 19 Prozent auf 94,1 (Vj. 79,4) Mio. Euro. Der Gewinn nach Steuern legte mit 35 Prozent Wachstum deutlich mehr zu. Aufgrund reduzierten Zinsaufwands und geringerer Steuerquote stieg das Nettoergebnis auf 64,7 (Vj. 48,10) Mio. Euro. Der Gewinn pro Aktie erhöhte sich auf 2,28 (Vj. 1,65) Euro.
Das Unternehmen erwirtschaftete im 4. Quartal einen freien Cashflow von 79,1 (Vj. 68,6) Mio. Euro. Die betriebliche Nettoverschuldung konnte im Berichtsquartal um 82 Mio. Euro auf 137 Mio. Euro zurückgeführt werden; vor Jahresfrist lag diese Kennziffer noch bei 272 Mio. Euro.
"Das erste Quartalsergebnis nach der Verschmelzung mit der IDS Scheer AG zeigt deutlich die Umsatz- und Ergebnisdynamik der neuen Unternehmensstruktur. Skaleneffekte, Cross-Selling Erfolge und erhöhte Vertriebseffizienz tragen zunehmend zum Ergebnis bei", erläutert Arnd Zinnhardt, Finanzvorstand der Software AG. "Die EBIT-Marge hat sich im Laufe des Geschäftsjahres kontinuierlich verbessert und zeigt deutlich in Richtung unserer mittelfristigen Zielmarke von 30 Prozent."
2010 war ein großer Schritt für die Unternehmensentwicklung
Der Konzernumsatz der Software AG erreichte im Geschäftsjahr 2010 den Rekordwert von 1,12 Mrd. Euro (2009: 847,4 Mio. Euro) und überschritt damit die im Jahre 2007 festgelegte Zielmarke ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Die ausgewiesene Umsatzsteigerung von 32 (währungsbereinigt 26) Prozent wurde auch durch die Euro-Schwäche begünstigt; insgesamt erhöhte sich der Umsatzausweis durch Wechselkurseffekte um 51 Mio. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr stiegen die Produktumsätze im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 696,8 Mio. Euro (2009: 580,5 Mio. Euro). Lizenzumsätze nahmen um 21 Prozent von 269,9 Mio. Euro auf 327,4 Mio. Euro zu. Wartungsumsätze erhöhten sich um 19 Prozent auf 369,4 Mio. Euro (2009: 310,6 Mio. Euro).
Der Geschäftsbereich BPE erzielte ein Umsatzwachstum von 34 Prozent auf 499,2 Mio. Euro, im Vergleich zu 372,3 Mio. Euro im Gesamtjahr 2009. Der bei ETS erzielte Umsatz von 420,0 Mio. Euro lag sechs Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres (396,0 Mio. Euro). Damit ist der neue Wachstumsbereich BPE erstmals zum Hauptumsatzträger der Software AG geworden. Das weitere Wachstum des Unternehmens wird durch den Markterfolg der BPE-Produkte bestimmt. Diese haben im schnell wachsenden Marktsegment der Prozess-Software eine führende Technologieposition erreicht. Zur weiteren Marktpenetration trägt insbesondere das Branchenwissen der mit der IDS Scheer AG übernommenen Softwareberater bei.
Das zum IDS Scheer Consulting gebündelte SAP-Beratungsgeschäft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 200,3 Mio. Euro bzw. 18 Prozent zum Gesamtumsatz beigetragen.
Auch das Ergebnis des mit der IDS Scheer AG deutlich gewachsenen Unternehmens zeigt ein neues Niveau: EBIT-Wachstum um 23 Prozent auf 268,6 (Vj. 218,2) Mio. Euro; Gewinnwachstum nach Steuern um 25 Prozent auf 176,5 (Vj. 140,8) Mio. Euro. Der freie Cash Flow stieg im 12-Monatszeitraum auf 217,8 (Vj. 188,4) Mio. Euro, ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Eigenkapital des Konzerns stieg von 647,2 Mio. Euro auf 769,3 Mio. Euro und erreichte zum Stichtag 31.12.2010 eine Quote 48 Prozent, nach 39 Prozent im Vorjahr.
Die Beschäftigtenzahl im Konzern lag zum Stichtag bei insgesamt 5.644 (umgerechnet in Vollzeitstellen), davon 2.051 in Deutschland. Die Vergleichswerte des Vorjahres (6.013/2.149) wurden noch vor der operativen Integration der IDS Scheer AG erhoben.
Für 2011 wird weiteres Wachstum bei Umsatz und Gewinn erwartet
Die Software AG erwartet für das Geschäftsjahr 2011 ein weiterhin hohes Interesse an den neuen Produkten zur Integration unterschiedlicher IT Systeme und Geschäftsprozesse. Im Geschäftsbereich BPE wird dementsprechend für diese Produkte ein weiteres Umsatzwachstum von 10 bis 15 Prozent erwartet. Die für die CeBIT 2011 angekündigte vollständige Integration von Aris und webMethods ermöglicht eine bisher unerreichte Effizienz in der Erstellung und Implementierung von Prozesslösungen. Diese Innovation soll im Laufe des Geschäftsjahres zur Umsatzdynamik beitragen. Das klassische Geschäft (ETS) wird im Produktumsatz in etwa auf Vorjahreshöhe erwartet und für den Bereich IDS Scheer Consulting wird ein moderates Wachstum prognostiziert. Insgesamt erwartet die Software AG für den Gesamtumsatz ein währungsbereinigtes Wachstum von fünf bis sieben Prozent. Aufgrund der verbesserten Auslastung der Serviceberater, degressiver Kostenquoten und der Realisierung von Umsatzsynergien durch den Zusammenschluss mit der IDS Scheer AG erwartet die Software AG in 2011 erneut eine deutliche Steigerung des Gewinns nach Steuern um 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.