Am 27. April 2011 wird Bruce Davidson im Rahmen der Preisverleihung der Sony World Photography Awards 2011 für seine "Außerordentlichen Leistungen für die Fotografie" geehrt. In den letzten drei Jahren wurden Eve Arnold, Marc Riboud und Phil Stern mit dem Award ausgezeichnet, der bisher den Namen "Lifetime Achievement Award" trug.
Scott Gray, Managing Director der World Photography Organisation, freut sich über die Entscheidung: "Wir sind stolz, Bruce Davidson bei den Sony World Photography Awards für seine außergewöhnlichen Verdienste für die Fotografie auszeichnen zu können. Als Gründungsmitglied der World Photographic Academy gehört Bruce schon seit der Einführung der Awards zur Familie. Wir freuen uns sehr, einen Freund und wahren Meister der Fotografie zu ehren."
Davidson hat seine Karriere vor mehr als einem halben Jahrhundert begonnen und ist einer der renommiertesten Fotografen Amerikas. Er wurde 1933 in Oak Park, Illinois, geboren und studierte am Rochester Institute of Technology und an der Yale University. Nach dem Militärdienst arbeitete er 1957 zunächst als Fotograf für das Life Magazin. 1958 entstand eine seiner bekanntesten Serien während er einen Zirkus begleitete, in diesem Jahr holte ihn Henri Cartier-Bresson in die Agentur Magnum Photos. Dort ist er bis heute aktives Mitglied. 1959 folgte er den Mitgliedern einer Gang in Brooklyn, von 1961 bis 1965 dokumentierte er die Entwicklung der Bürgerrechtsbewegung. In den Jahren 1966 bis 1968 fotografierte er das Leben in einem heruntergekommenen Wohnblock in East Harlem, 1980 entdeckte er in der New Yorker Metro die Farbe für sich, von 1992 bis 1995 erkundete er mit der Kamera den Central Park.
Davidsons Arbeiten wurden in zahlreichen großen Institutionen ausgestellt. Dazu zählen das "Museum of Modern Art", das "Smithsonian Museum of American Art", das "International Center of Photography", das "Museum of Photographic Arts" in San Diego, das "Maison Européenne de la Photographie" in Paris, die "Aperture Foundation" in New York, die "Foundation Cartier-Bresson" in Paris und die "Tate Modern" in London. Davidson hat zwei Stipenden der Stiftung "National Endowment for the Arts" und ein Guggenheim-Stipendium erhalten, außerdem wurde er mit dem Lucie Award für "Outstanding Achievement in Documentary Photography" (2004) sowie einem "Gold Medal Lifetime Achievement Award" des National Arts Club (2007) ausgezeichnet. Mittlerweile 77 Jahre alt, hält Davidson auch heute noch Vorlesungen und Workshops. Er lebt mit seiner Frau Emily in New York City.
Im Rahmen des Festivals der World Photography Organisation wird vom 26. April bis 22. Mai 2011 in den Räumen des Somerset House in London eine Ausstellung mit Werken von Bruce Davidson gezeigt. Die Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit Simon Baker (Kurator für Fotografie und internationale Kunst an der "Tate Modern", London) ausgewählt. Unter den ausgestellten Werken sind auch einige von Davidsons berühmtesten Arbeiten aus den East 100th Street- und Zirkus-Serien. "Bruce Davidson ist ohne Zweifel einer der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen und hat den Award für 'Außerordentliche Leistungen' mehr als verdient", so Simon Baker. "Seine Arbeiten zeigen die seltene Kombination aus absoluter Hingabe und einer außerordentlich hoch entwickelten visuellen Sensibilität. Nirgends wird dies deutlicher als in seinem eindrucksvollen Werk 'Outside Inside', die dreibändige Publikation wurde erst vor kurzem veröffentlicht und gilt bereits heute als wegweisend."
Bruce Davidson wird im Rahmen des World Photography Festival als einer von fünf Fotografen an der Reihe "In the Photographer's Studio" teilnehmen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 26. April 2011 statt und wird von Simon Baker moderiert. Weitere Informationen finden Sie unter www.worldphoto.org. Neben der Ausstellung in Somerset House wird vom 4. bis 28. Mai 2011 auch bei Chris Beetles "Fine Photographs" in London eine umfangreiche Retrospektive zum Werk von Bruce Davidson zu sehen sein.