Mit dem Zuschlag für das Kompetenzzentrum verfestigt die Sumitomo (SHI) Cyclo Drive Germany GmbH (SCG) ihre Position im EMEA Wirtschaftsraum und innerhalb der Power Transmission Control (PTC) Sparte der Sumitomo Heavy Industries (SHI) Gruppe. Gemeinsam mit den bei Akquisitionen der Lafert Group und Invertek Drives können die Synergieeffekte unter den Getriebe-, Motor- und Steuerungsspezialisten damit effizienter, flexibler und schneller gebündelt werden. Das gesamte Investitionsvolumen wird eigenfinanziert durch die SCG Gruppe.
Ausbau der Entwicklungsabteilungen
In Markt Indersdorf wurden bis dato vor allem kundenspezifische Anpassungen an den Elementen der Präzisionsgetriebe und Getriebemotoren vorgenommen, die am Standort produziert werden. Mit dem Neubau und dem damit einhergehenden Aufbau des Global R&D Centers werden nun auch die komplette Entwicklung und Anpassung von Präzisionsgetrieben und Getriebemotoren in Markt Indersdorf möglich.
Gemeinsam mit dem Global R&D Center für Industrial Gearboxes am Standort der SCG Tochter Hansen Industrial Transmissions (Edegem/Belgien) ist dann die Entwicklungskompetenz über alle Produktbereiche der Sumitomo Drive Technologies innerhalb der SCG Gruppe vorhanden. Das sind hervorragende Bedingungen für den Wirtschaftsstandort Markt Indersdorf. Sowohl das Land Dachau als auch die Stadt Markt Indersdorf haben deshalb auch den Bau von Anfang an unterstützt. Wie schon zu Beginn der Unternehmensgeschichte vor über 70 Jahren, ist mit dem R&D Center dann auch wieder das komplette Entwicklungs-Know-how am Standort vereint.
Wichtiger Arbeitgeber in der Region
Damit ist und bleibt Sumitomo einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region.
Die Planung der Geschäftsleitung sieht eine Verdoppelung der Entwicklungskapazitäten/-teams innerhalb der nächsten 24-36 Monate vor. Dafür wird voraussichtlich ein nicht unerheblicher Teil der Entwicklungsmannschaft in den kommenden Jahren neu eingestellt werden. Gerechnet wird auch mit einer weiter zunehmenden Diversifikation der Teams (geplant ist ein Kompetenzmix aus den Mitarbeitern vor Ort, aus München, auch Japan und aus den anderen Global R&D Centern weltweit).
Was passiert im Global R&D Center
Hauptsächlich werden hier Versuchs- und Entwicklungstätigkeiten an neuen Produkten ausgeübt, um die Kapazitäten zu erhöhen. Applikationsspezifische Kundenwünsche können in Markt Indersdorf direkt vor Ort validiert werden und müssen nicht den Umweg über Japan nehmen. Das spart Zeit und Geld. Die gesamte Produktentwicklung wird schneller, flexibler und effizienter. Das Global R & D und die bisherigen lokalen Entwicklungsabteilungen, die sich hauptsächlich um Kundenanpassungen gekümmert haben, arbeiten zukünftig interdisziplinär. Das bestehende Entwicklungsteam von Leiter Mike Wandersee zieht mit Fertigstellung dann ebenfalls in das neue Gebäude. Baulich werden Labor- und Testflächen auf über 900 qm verdreifacht, die Bürogrundfläche auf über 800qm vervierfacht und auf zwei Etagen verteilt. Im Testbereich des Centers wird die Lebensdauer einzelner Getriebe/Getriebekomponenten/ Motoren untersucht und u.a. Stresstests unterzogen. Validiert werden dort auch die technischen Eigenschaften der Getriebe. Das Labor wird sich mit der (Grundlagen-) Forschung an neuen Materialien beschäftigen. Alles in allem wird in Markt Indersdorf wieder - wie zu Zeiten Brarens- konstruiert, entwickelt, getestet und werden Versuchsanordnungen aufgebaut.
Umweltschutz ist ein wichtiger Bestandteil
Unter Einbeziehung der Stadt wurde auch eine landschaftsverträgliche Bebauung durch einen angepassten Flächennutzungs- und Bebauungsplan geplant. Die neuen Gebäude gehen z.B.: nicht über die bisherige Bauhöhe der bestehenden Gebäude hinaus. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Spitzenleistung von 80kwp ist vorrangig für den Eigenverbrauch gedacht, kann aber bei Überkapazität auch in das örtliche Stromnetz eingespeist werden. Die Energieeffizienzklasse des gesamten Gebäudes entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Unter anderem werden dreifach verglaste Fenster eingesetzt. Darüber hinaus werden die bestehenden Versuchsräume ebenfalls in das neue Gebäude verlagert, womit sich die Schallemissionen vom angrenzenden Wohngebiet wegverlagern werden.