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Technische Universität Ilmenau Ehrenbergstraße 29 98693 Ilmenau, Deutschland http://www.tu-ilmenau.de
Ansprechpartner:in Herr Prof. Dr. Eberhard Bodenschatz +49 551 5176301

Teamwork für Turbulenz: TU Ilmenau an europäischem Turbulenznetzwerk beteiligt

(PresseBox) (Ilmenau, )
Die Technische Universität Ilmenau gehört zu den 25 Partnern aus zehn Ländern, die ihre Forschungsaktivitäten zur Turbulenz im europäischen Netzwerk "European High-Performance Infrastructures in Turbulence" (EuHIT) gebündelt haben. Herzstück des von der Europäischen Union (EU) geförderten Netzwerkes sind neben dem "Ilmenauer Fass" zwölf experimentelle Anlagen, von denen jede weltweit einzigartig ist. Im Rahmen des EuHIT-Netzwerkes stehen diese Versuchsanlagen künftig Turbulenzforschern aus ganz Europa offen. Noch bis zum 15. September können Wissenschaftler aus der EU und assoziierten Ländern in einer ersten Bewerbungsrunde beim EuHIT-Konsortium Messzeiten an einer dieser Anlagen beantragen. Weitere Bewerbungsrunden werden in regelmäßigen Abständen folgen.

"Die europäische Turbulenzforschung hat weltweit schon immer eine führende Stellung eingenommen", sagt EuHIT-Koordinator Prof. Dr. Eberhard Bodenschatz, Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Das belegen nicht nur die wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf diesem Gebiet, sondern vor allem auch die einzigartigen experimentellen Anlagen. In Ilmenau etwa findet sich seit dem Jahr 2001 das so genannte "Ilmenauer Fass", ein Großgerät zur Untersuchung thermischer Konvektionsströmungen. Unter kontrollierten Laborbedingungen werden in dem fassförmigen Behälter von sieben Metern Höhe und sieben Metern Durchmesser hochturbulente Strömungsvorgänge vermessen wie sie zum Beispiel in der Erdatmosphäre oder in den Ozeanen auftreten. An einer anderen Anlage, einem 18 Meter langen und sechs Meter hohen Windkanal, der am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen beheimatet ist, können die Forscher Turbulenzen erzeugen, wie man sie auf der Erde nur beim Ausbruch eines Vulkans oder tief im Inneren von Wolken findet. Weitere Anlagen, so ein 13 Meter durchmessender, rotierender Tank, an dem der Einfluss der Erdrotation auf Strömungen untersucht werden kann, oder ein Kryoexperiment, in dem Heliumströmungen bei Temperaturen von -268 °C erzeugt werden können, stehen in Grenoble und Prag.

"Jede dieser Anlagen ist weltweit einzigartig", erklärt Bodenschatz. "Insgesamt hat Europa ein enormes Potenzial, die fundamentalen Eigenschaften der Turbulenz zu ergründen und damit technologische Vorsprünge zu erzielen", fügt er hinzu. Was bisher noch gefehlt habe, sei eine gut strukturierte Vernetzung und die Öffnung der nationalen Versuchsanlagen für Forscher aus Wissenschaft und Industrie in der EU. Diese Lücke schließt nun EuHIT, an dem 23 Forschungseinrichtungen und zwei Industriepartner aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, der Schweiz und der Tschechischen Republik beteiligt sind. Neben der gegenseitigen Nutzung der Anlagen bieten die Partnereinrichtungen einander Hilfe bei der Auswertung von Daten und in Fragen der Messtechnik an und machen ihre Messdaten anderen Forschern zugänglich.

Auf diese Weise hoffen die Forscher nicht nur die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten der Turbulenz aufzudecken, sondern auch zur Lösung wichtiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fragen beizutragen. Denn Turbulenz ist sowohl in der Natur, als auch in technischen Anwendungen nahezu allgegenwärtig. Die grundlegenden Prozesse zu verstehen, kann deshalb unter anderem helfen, die Windenergieausbeute zu erhöhen, die Ausbreitung von Luft- und Wasserverschmutzung vorherzusagen, den Einfluss der Wolkenbildung auf Klimaprognosen besser zu verstehen und Transportprozesse in der chemischen Industrie zu optimieren.

Die Europäische Kommission fördert EuHIT in den nächsten vier Jahren mit sieben Millionen Euro. Nähere Informationen zur Bewerbung finden sich unter: www.euhit.org.

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