Von unterschiedlichen Ausgangspositionen kommend, aber mit einer gemeinsamen Perspektive, haben daher zwei baden-württembergische Mittelständler im malerischen Lauffen am Neckar ein Joint-Venture gegründet, um gemeinsam Produkte aus Biokunststoffen für die Aufforstung von Wäldern zu vermarkten. Durch diesen Zusammenschluss entsteht eine Verbindung mit einer sehr hohen Wertschöpfungstiefe. Hierbei tritt TECNARO als Werkstoffentwickler & Werkstoffhersteller und Joma-Polytec als Verarbeiter der Werkstoffe auf, so dass die Kunden vom Rohstoff bis zum Produkt alles aus einer Hand erhalten können. Das gemeinsame Unternehmen, die ARBOTRADE GmbH, übernimmt dann den Vertrieb der innovativen Eigenentwicklungen am Markt.
Die ARBOTRADE GmbH mit Sitz in Ilsfeld wurde am 02.06.2022 im Amtsgericht Stuttgart in das Handelsregister eingetragen. Gesellschafter sind die TECNARO Gesellschaft zur industriellen Anwendung nachwachsender Rohstoffe mbH sowie die JOMA-POLYTEC GmbH. Zu Geschäftsführern der ARBOTRADE GmbH wurden Jürgen Pfitzer, Helmut Nägele und Johannes Maute bestellt.
Die TECNARO GmbH, deren Firmenname synonym für TEChnologie NAchwachsende ROhstoffe steht, ging 1998 als Spin-off-Unternehmen aus dem Fraunhofer-Institut für chemische Technologie (ICT) in Karlsruhe-Pfinztal hervor. Die in Ilsfeld ansässige Firma zählt mit ihren nachhaltigen Werkstofffamilien ARBOFORM®, ARBOBLEND® und ARBOFILL® mit Anwendungsbereichen in allen möglichen Branchen zu den Pionieren und heutigen Technologieführern der globalen Biokunststoffbranche.
Die Joma-Polytec GmbH zählt zu Deutschlands führenden Anbietern von Kunststofflösungen für die Automobilindustrie, Medizintechnik sowie die Fensterbaubranche. Zu den vier Produktionsschwerpunkten im schwäbischen Bodelshausen zählen Spritzgieß- und Montagetechnik, Medizin-Reinraumtechnik, Extrusion und Pumpentechnologie.
Die beiden ARBOTRADE-Gesellschafter, die sowohl im Geschäftsbetrieb als auch bei ihren jeweiligen betrieblichen Sozialprojekten Klima- und Umweltschutz fokussieren, arbeiten bereits seit Anfang 2016 im FNR Projekt „Bio-Fassadenladen“ zusammen und nun in einem gemeinsamen Projekt der FNR „The Forest Cleanup“ mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und dem Hohenstein Institut in Bönnigheim mit dem Ziel, 100 % mikroplastikfreie, also vollständig biologisch abbaubare Bio-Wuchshüllen, zu entwickeln.
Diese Bio-Wuchshüllen sollen der nachhaltige Ersatz für bislang in großen Mengen ausgebrachte erdölbasierte Kunststoff-Wuchshüllen sein, mit denen die wegen Trockenheits- und Borkenkäferschäden notwendigen Waldaufforstungen bislang u. a. gegen Wildverbiss geschützt werden.
Entgegen den bisher verwendeten erdölbasierten Wuchshüllen, welche durch die Degradation im UV Licht Unmengen an Mikroplastik erzeugen, werden bei dieser Biowuchshülle nach der Gebrauchsphase evtl. verbleibende Bruchstücke oder auch vergessene ganze Wuchshüllen unter den vorherrschenden Waldbedingungen an Ort und Stelle von Mikroorganismen vollständig verstoffwechselt. Somit ist diese neue Wuchshülle nicht nur ökologisch sauber und nachhaltig verfügbar, sondern birgt auch einen erheblichen Kostenvorteil für den öffentlichen und privaten Waldbesitzer.
The Forest Cleanup ist ein Verbundprojekt der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR als Projektträger des Bundesministeriums BMEL und ist die konsequente Weiterführung der ersten Vorstudien mit dem MLR Baden-Württemberg und deren Landesgesellschaft BioPro Baden-Württemberg GmbH.
Für dieses investitionsintensive Vorhaben wurde nun die ARBOTRADE GmbH gegründet, um das laufende Projekt parallel mit optimaler Produktionsanlagentechnik zu flankieren und vertriebsseitig den Markt auf diese revolutionäre Umweltinnovation in der Forstwirtschaft vorzubereiten.
Die Geschäftsführer der ARBOTRADE GmbH freuen sich nun in so wichtigen globalen Themen wie der nachhaltigen Aufforstung von Wäldern aktiv mitwirken zu dürfen und sind sich sicher, mit ihrem Joint-Venture eine geeignete Plattform installiert zu haben, um auch gemeinsam mit weiteren Partnern innovative Biokunststoffprodukte, welche in der Vergangenheit immer wieder an zu hohen Anfangsinvestitionskosten oder mangelndem Marktzugang gescheitert sind, nachhaltig auf den Weg zu bringen.