Ein Grund für die geringe Bekanntheit ist vermutlich die Ähnlichkeit der 115 mit Notrufnummern wie 112 oder 110. "Bei der 115 liegt auf den ersten Blick die Vermutung nahe, dass es sich um eine Notrufnummer wie die für Polizei oder Krankenwagen handelt. Man denkt hier nicht zuerst an einen nützlichen Service", so Möhl. Tatsächlich war die Nummer auch schon einmal in diesem Bereich vergeben: Viele Bürger der ehemaligen DDR werden sie mit der sogenannten "Schnellen medizinischen Hilfe" in Verbindung bringen, die über die damalige Notrufnummer 115 zu erreichen war. Weiterer Unterschied der jetzigen 115 gegenüber den Notfallnummern: Der Service ist nicht kostenlos. Je nach Anbieter fallen pro Minute zwischen 7 Cent aus dem Festnetz der Deutschen Telekom und 17 bis 29 Cent aus den meisten Mobilfunknetzen an. Das ist teilweise deutlich mehr als ein reguläres Gespräch ins deutsche Festnetz kostet. Auch eine Flatrate hilft hier nicht, da die Gespräche separat berechnet werden.
Rafaela Möhls abschließende Einschätzung lautet: "Die Grundidee der einheitlichen Behördenrufnummer 115 ist begrüßenswert, der Service funktioniert nach unseren Tests gut bis sehr gut. Dieser gute Eindruck wird allerdings stark getrübt, wenn die Behördenhotline nur wenig bekannt ist und kaum genutzt wird, für Aufbau und Betrieb aber etliche Steuergelder verbraucht werden."
Weitere Infos: www.teltarif.de/...