Im Zentrum der Vorträge und des regen Gedankenaustauschs standen die aktuellen Herausforderungen für den Mittelstand in Zeiten von „Compliance“ und „Basel II“. Referenten wie Prof. Dr. h.c. Lothar Späth, Jörg Plathner, Mitglied der Geschäftsleitung der Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Erwin Staudt, Präsident des VfB Stuttgart und Thomas Fichtner, Geschäftsführer der Teraport GmbH trafen genau den Nerv der anwesenden Mittelständler. Grundsätzlich werde viel vom Standortnachteil in Deutschland, von zu hohen Personalkosten, zu hohen Finanzierungskosten und zu hohen Steuern gesprochen, so Geschäftsführer Michael Grünschloss. Aber der Wettbewerb in der globalisierten Welt werde nicht durch die Kosten entschieden, sondern durch Ideen. Und da habe der heimische Mittelstand doch mehr zu bieten als viele andere Regionen dieser Welt. Mehr als manchem Unternehmer bewusst sei.
Die Keynote von Ex-Ministerpräsident Späth „Neue Herausforderungen, noch mehr Chancen“ hob diesen Aspekt deutlich hervor. Er zeigte auf, warum viele heimische Unternehmen in einer globalisierten Welt besser aufgestellt sind, als diese denken. Jörg Plathner stellte am Beispiel des Motor Presse Verlages die Internationalisierungsstrategie eines mittelständischen Unternehmens dar. Er verdeutlichte, was einen regionalen Verlag zum internationalen Unternehmen mit über 150 weltweit publizierten Zeitschriften werden lässt. „Die Motor Presse Stuttgart weiß, was Männer bewegt. Und baut so mit viel Gespür für die richtigen Märkte, die richtigen Themen und innovativen Ideen ihre Stellung als Europas größter Verlag für Spezialzeitschriften gezielt aus“, so Plathner. Einen mittelständischen Fußballverein zwischen Balanced Scorecard und Champions League präsentierte VfB-Präsident Erwin Staudt. Er zeigte auf, mit welchen Managementstrategien und konkreten Maßnahmen der VfB bei seinen „Kunden“ punktet und in fünf Jahren über 35.000 neue Mitglieder gewonnen hat.
Teraport-Geschäftsführer Michael Fichtner zeigte in seinem Vortrag eindrücklich auf, dass Outsourcing entgegen vieler Unkenrufe sehr wohl ein probates Mittel für den Mittelstand ist, um sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und so im globalen Wettbewerb punkten zu können. Gerade dem Mittelständler fehlen oft die Größe und die finanziellen Mittel, um eine professionelle und den gesetzlichen Bestimmungen genügende IT-Infrastruktur bereit zu halten und vor allem diese effizient zu betreiben. Seine Lösungsansätze für ein erfolgreiches Auslagern von Prozessen und Arbeitsbereichen und die Präsentation des auf den Mittelstand ausgerichteten modularen Teraport IT-Baukastens waren der Startschuss für die Unternehmensleiter zum persönlichen Meinungs- und Erfahrungsaustausch.