Der Trick: Beim Treten bewegt sich der Sattel auf einer Speziallagerung dezent nach links und rechts mit und unterstützt damit hervorragend die Beckenbewegung, anstatt ihr entgegenzuwirken. Ein unangenehmer Satteldruck wird somit verhindert und die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule werden zusätzlich noch mobilisiert.
Entgegen unserer Befürchtungen blieb ein schwammiges Sitzgefühl aus. Vom ersten Kilometer an, war es ein angenehmes Fahren. Der Sattel eignet sich sehr gut für City- oder Trekkingrädern mit eher aufrechter oder leicht schräger Sitzposition. Vom Hersteller wird der Sattel auch für Heimtrainer empfohlen. Diese Geräte-Gruppe wurde von uns jedoch nicht getestet.
Für Mountainbikes, sowie Fitness- und Rennrädern gibt es zum jeweiligen Radtyp passend weitere Sättel der active-Linie.
Die biodynamischen Vorteile sind bei allen Modellen gleich. Das vom Urologen und Extrembiker Dr. Stefan Staudte entwickelte Prinzip der tieferliegenden Sattelnase beschert dem Nutzer mehr Platz und einen größeren Freiraum im Dammbereich.
Unsere sechs Tester fuhren insgesamt rund 2.000 Kilometer mit den Sätteln. Die Testgewichte der Personen betrugen von 75 bis 118 Kilogramm. Es wurde zum Testende keinerlei Materialverschleiß oder Materialermüdungen am zentralen Dämpferelement festgestellt. Die Nähte waren in bestem Zustand, und zeigten weder Fransen oder Fussel noch Risse.
Zwei unserer Tester benötigten drei kurze Fahrten zur Eingewöhnung, da die Sättel bewusst nicht mit Weichgel gefüttert sind. Gel lässt die Sitzhöcker oft zu tief einsinken. Dadurch werden dann die empfindlicheren oberen Teile der Beckenknochen gereizt. Der active 621 ist dagegen straffer und trotzdem weich, ohne dass die Sitzknochen des Fahrers oder der Fahrerin darin versinken. Nach zwei bis drei Tagen, ist die Freude perfekt. Unsere vier anderen Tester kamen vom ersten Pedaltritt an, bestens zurecht.
SQlab setzt auf ein Grundprinzip: Ein Sattel muss zur Anatomie des jeweiligen Radlers richtig passen! Ist ein Sattel zum Beispiel zu schmal, wird man wohl nie glückliche Radtouren unternehmen können. Das Becken sollte vor dem Kauf vermessen werden! Ist der Abstand der sogenannten Sitzhöcker ermittelt, bekommt man den passenden Sattel vom Fachhändler seines Vertrauens. Ein guter Fahrradfachhandel besitzt den passenden Testhocker. Wer zu Hause Messen möchte: Ein Wellpappekarton tut's zur Not auch. Die Modelle active 621 und active 602 können danach in optimaler Breite gekauft werden.
Testkoordinator: Markus Beelko
Text: Udo von Waldowski
Fazit: Testergebnis Qualität/Nutzen „Hervorragend“
Ein anatomisch ausgeklügelter Sattel, der seinen Preis auf jeden Fall wert ist.
Altersgruppe 0 - 25 Spitzenteil, würde jedoch eher den mitgetesteten active 602 (Trekking)benutzen.
Altersgruppe 25 - 50 Hervorragendes Produkt, welches bei Langstrecken bestens unterstützt.
Altersgruppe 50 - 75 Kein steifes Gefühl in der Lendenwirbelsäule, trotzdem sicheres Sitzgefühl.