Im Kultursektor Thüringens werden jährlich etwa 1 bis 1,5 Milliarden Euro bewegt. Rund drei Viertel davon werden als Umsätze von Unternehmen und Selbständigen der Kulturwirtschaft generiert. Der öffentliche Finanzierungsbeitrag beläuft sich auf rund ein Viertel und die intermediären Quellen wie Spenden, Stiftungen und Sponsoring stellen rund 1 bis 1,5 Prozent. Die Thüringer Kulturwirtschaft erreichte im Jahr 2006 steuerbare Umsätze nach dem Grundmodell in Höhe von 782 Millionen Euro und nach dem Landesmodell in Höhe von 1,17 Milliarden Euro. Das sind 1,6 Prozent bzw. 2,4 Prozent der Umsätze der Gesamtwirtschaft. Der Anteil der Steuerpflichtigen liegt im Grundmodell bei 4 Prozent und im Landesmodell bei 5 Prozent aller Steuerpflichtigen des Landes. Die mit den Umsätzen verbundenen Arbeitsmarkteffekte sind erheblich. Die Kulturwirtschaft in Thüringen weist im Jahr 2006 11.850 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach dem Grundmodell bzw. 18.150 nach dem Landesmodell auf. Als Erwerbstätige in der Kulturwirtschaft in Thüringen werden ca. 17.300 nach Grundmodell bzw. 26.500 nach Landesmodell ausgewiesen. Alleinstellungsmerkmal der Thüringer Kulturlandschaft sind die Residenzstädte. Sie besitzen bedeutende und relevante kulturelle Angebote und sind touristische Impulsgeber. Ihr Dichte und kulturelle Vielfalt sind einzigartig. Aufgrund herausragender Potenziale liegt ein weiterer Schwerpunkt der im Rahmen der klassischen Kulturwirtschaftsbranche 'Medienwirtschaft' im Bereich Kindermedien. Hier werden die Ausgangsbedingungen für eine weitere erfolgreiche Entwicklung des 'Kindermedienlandes Thüringen' als äußerst günstig bewertet. Zentrale Indikatoren für diese Einschätzung sind die positive Entwicklung des KinderMedienZentrums sowie die räumliche Konzentration von Unternehmen im 'Mediendreieck' Erfurt-Weimar-Ilmenau.
Zeit: Mittwoch, 29. April 2009, 18.00 Uhr
Ort: Erfurt, ComCenter, Mainzerhofstraße 10
Kultusstaatssekretär Bauer-Wabnegg sagte im Vorfeld: "Mit dem vorliegenden Kulturwirtschaftsbericht hat die Landesregierung die große Bedeutung der Kultur hervorgehoben und anhand klarer Daten und Fakten eine zukunftsweisende Standortbestimmung vorgenommen. Es ist der erste Kulturwirtschaftsbericht, der auf der Basis der von den Wirtschaftsministern der Länder vereinbartem Grundmodell basiert. Er zeigt, dass das hohe öffentliche Kulturengagement in Thüringen seine Berechtigung hat, da sich daraus erhebliche Effekte für die erwerbswirtschaftlich orientierte Kulturwirtschaft ergeben. Mit den zahlreichen Residenzstädten verfügt Thüringen über eine außerordentliche und alleinstellende Kulturdichte. Zudem hat die Thüringer Kulturwirtschaft wertvolle Potenziale sich weiter zu entwickeln und zu wachsen. Wichtige Aspekte des Kulturwirtschaftsberichts wurden auch mit den Thüringer Kulturschaffenden in der letzten Beratung über das Kulturkonzept erörtert."