Kultusminister Goebel sagte im Vorfeld: "Der diesjährige 11. April, an dem sich die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald zum 63. Mal jährt, gibt uns Anlass zur Erinnerung. Wir alle wissen um die abscheulichen Verbrechen der NS-Diktatur in Buchenwald und an vielen anderen Orten auf der Welt. Doch alles Wissen verliert seinen Wert, wenn es in Vergessen mündet. Insbesondere die Arbeit mit jungen Menschen wirkt dem entgegen. Wir können und dürfen ihnen nicht ersparen, sich mit den Verbrechen des Dritten Reiches auseinanderzusetzen. Die junge Generation trifft zwar keine Schuld, aber wir alle tragen Verantwortung. Wir müssen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit werben und mit aller Kraft gegen die Feinde der Demokratie kämpfen, um einer Wiederholung der Geschichte vorzubeugen."
Zeit: Freitag, 11. April 2008, 15.15 Uhr
Ort: Weimar-Buchenwald, Gedenkstätte Buchenwald, Kino
"Die Jugendbegegnungsstätte macht Geschichte bewusst. Überall auf dem Ettersberg ist das vergangene Leid spürbar. Jugendliche werden so mit den furchtbaren Geschehnissen in Buchenwald und in vielen anderen Vernichtungslagern konfrontiert. Diese Wahrheit ist unteilbar. Ich wünsche der Jugendbegegnungsstätte daher, dass sie für junge Menschen aus der ganzen Welt stets ein Ort der Begegnung und der Wahrheit ist", so der Minister.
Das Dritte Reich würde auch umfänglich in den Thüringer Schulen behandelt, erklärte Goebel abschließend. So würde beispielsweise der Regelschullehrplan für den Geschichtsunterricht der Klassenstufen neun und zehn Themen wie "Von der Machtübernahme zur totalitären Herrschaft - Anpassung und Widerstand", "Wesensmerkmale der nationalsozialistischen Weltanschauung", "Der Alltag im Dritten Reich", "Überblick zur Wirtschaftspolitik", "Nationalsozialistische Rassenpolitik", "Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora" sowie "Nationalsozialistische Außenpolitik" vorgeben. Neben der fächerübergreifenden Thematisierung im Unterricht würden außerdem Gedenkstättenbesuche, Lesungen, Ausstellungen sowie Gespräche mit Vertretern der Jüdischen Gemeinden, Zeitzeugen oder Autoren eine gute Möglichkeit der Erinnerung bieten.