Mit den vorliegenden Konzepten für die Bereiche Bestandserhaltung, insbesondere Brandschutzmaßnahmen und Restaurierungen, Forschung und Bildung, Marketing und IT-Angelegenheiten und Profilierung der Liegenschaften wurde eine langfristige Basis für die weitere Arbeit der Stiftung geschaffen. Die institutionelle Förderung durch den Bund beläuft sich in diesem Jahr auf 8,019 Millionen Euro, das Land gibt 8,096 Millionen Euro. Die Stadt Weimar beteiligt sich mit 2,045 Millionen Euro. Damit verfügt die Stiftung im Jahr 2008 über 21,102 Millionen Euro. Hinzu kommen die Projektfördermittel des Landes und des Bundes in Höhe von insgesamt rund 5,6 Millionen Euro sowie Drittmittel.
Mit der Bereitstellung der zusätzlichen Mittel des Bundes und des Landes in Höhe von insgesamt 90 Millionen Euro wurde es möglich, vergangene Woche einen Masterplan durch den Stiftungsrat zu verabschieden, der die Stiftung für die nächsten zehn Jahre zukunfts- und handlungsfähig macht, und der Stiftung alle Chancen einräumt, den Rang in Deutschland zu erhalten, der durch die Einzigartigkeit der Sammlungen ausmacht wird. Der Bund stellt 45 Millionen Euro bereit. Davon sind 20 Millionen Euro für die denkmalgerechte Instandsetzung des Stadtschlosses vorgesehen sowie 25 Millionen Euro für die Restaurierung von Druck- und Handschriften, die Wiederbeschaffung von Büchern für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die Grundsanierung des Goethe- und Schiller-Archivs sowie die Errichtung des Bauhausmuseums. Die Verwendung der Sondermittel ist auch Teil des Masterplans der Klassik Stiftung. Demnach sollen auch weitere dringende Sanierungsmaßnahmen an den historischen Wohnhäusern vorrangig bedient werden. Die Grundsanierung des Goethe- und Schiller-Archivs soll bis 2010 umgesetzt werden. Voraussetzung für die Sanierung des Stadtschlosses ist die Realisierung des Projekts "Zentraldepot" mit Kosten von bis zu 10 Millionen Euro. Bisher sind die Kunstsammlungen in rund 20 Depots untergebracht.
Die Landesregierung geht weiter davon aus, dass kurzfristig auch die Voraussetzungen zur Realisierung der denkmalgerechten Sanierung des Stadtschlosses Weimar geschaffen werden. Für die denkmalgerechte Sanierung des Schlosses als Neue Mitte der Klassik Stiftung Weimar stehen 40 Millionen Euro aus dem "Sondertopf" von 90 Millionen Euro zur Verfügung.
Damit der Bund die Mittel für die Stadtschlosssanierung bereit stellt, muss die Klassik Stiftung Weimar eine rechtlich weit reichende und gesicherte Position am Residenzschloss erhalten. Um dies zu gewährleisten, soll das Eigentum am Residenzschloss auf die Klassik Stiftung Weimar übergehen. Die Bastille und das Hofdamenhaus werden von der Übertragung ausgenommen. Damit hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten weiterhin die Möglichkeit, am Standort Weimar ihr Profil zu entwickeln. Im Zuge der Liegenschaftsbereinigung zwischen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der Klassik Stiftung Weimar soll auch das so genannte ehemalige Landesmuseum Weimar an die Klassik Stiftung Weimar übertragen werden. Der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten soll im Gegenzug das Eigentum an den Dornburger Schlössern (Renaissance- und Rokokoschloss) und das Kirms-Krackow-Haus in Weimar übertragen werden. Die Schlösser-Stiftung ist schon Eigentümerin des "Alten Schlosses Dornburg", so dass künftig alle drei Schlösser in einer Hand verwaltet werden. Der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, die Klassik Stiftung Weimar und das Thüringer Kultusministerium haben grundsätzlich Einvernehmen darüber erzielt, dass ein Liegenschaftsaustausch im Rahmen von notariellen Übereignungsverträgen erfolgen soll.
Mit der Einbringung eines Gesetzentwurfes der Thüringer Landesregierung zur Neustrukturierung der Stiftung in den Landtag nach der Sommerpause wird der Reformprozess abschließend gesetzgeberisch geklärt werden. Wesentliche Punkte werden die Zusammensetzung des Stiftungsrats, die Einführung eines Wissenschaftlichen Beirates sowie eine neue Leitungsstruktur sein.