Bernd Schäfer, Area Managing Director, TPI Germany, erläutert dies: „Trotz eines weltweit rapiden Anstiegs an Mega-Deals im Dezember beobachten wir eine bisher nicht da gewesene Zahl von kleineren Transaktionen in Verbindung mit Vertragsneugestaltungen. Dies bietet eine ideale Ausgangsbasis, eine größere Vielfalt an Service Providern zu erreichen.
Ein Ergebnis der zunehmenden Konkurrenz von Seiten der Big Five wie T-Systems und reinen BPO-Anbietern ist, dass auch diese Provider zunehmend kleinere Transaktionen für sich verbuchen können. Langfristige Kundenbeziehungen werden aufgebaut und dank der dadurch besseren Wettbewerbsposition sind sie langfristig auch gegenüber den Platzhirschen konkurrenzfähig. Wir rechnen damit, dass sich diese Tendenz 2006 noch verstärkt.”
Umstrukturierungen stellen einen immer größeren Anteil sowohl auf dem Mega-Deal-Markt als auch auf dem allgemeinen Sourcing-Markt dar. Die TPI-Pipeline deutet darauf hin, dass mit noch mehr Umstrukturierungen zu rechnen ist, wobei TPI bei 15 aktiven Umstrukturierungen beratend tätig ist, die einen Gesamtwert von fast 5,5 Mrd.€ haben.
Mit Blick auf die gesamte Branche rechnet TPI mit fast 150 Transaktionen mit einem ursprünglichen Wert von 36 Mrd. €, deren Verlängerung 2006 ansteht, und fast 175 Transaktionen mit einem ursprünglichen Wert von fast 40 Mrd. €, deren Verlängerung 2007 bevorsteht.
Weltweit konnte TPI 2005 die bislang größte Zahl an Vertragsunterzeichnungen im globalen Sourcing-Markt beobachten. Dort gab es 293 Verträge von 240 separaten Unternehmen, verglichen mit 269 Verträgen von 221 unterschiedlichen Unternehmen im Jahr 2004.
Die Auswirkung dieses hohen Anteils an Umstrukturierungen in Verbindung mit niedrigeren Vertragswerten und dem Auslaufen einiger Mega-Deals lässt TPI einen Rückgang der jährlichen Erträge für ITO um etwa 3–5% prognostizieren. Andererseits rechnet TPI mit zunehmenden BPO-Aktivitäten, was aus der Tatsache hervorgeht, dass das Unternehmen mehr BPO-Transaktionen betreut (33) als jemals zuvor. Dieser Trend wird noch dadurch verstärkt, dass einige Service Provider bestimmte BPO-Services zu Festpreisen anbieten sowie durch das beste „Aufschwungs“-Quartal für BPO seit dem 2. Quartal 2004.
„Wenn man sich die Kennzahlen von TPI für das Jahr 2005 ansieht, kann man eine starke Konkurrenzsituation beobachten, und wir rechnen damit, dass sich diese Tendenz 2006 fortsetzt, wenn man berücksichtigt, dass mehr Service Provider an aktiven Transaktionen arbeiten als jemals zuvor. Insbesondere rechnen wir weiter mit einem Schwerpunkt bei Finanzdienstleistungen auf den deutschsprachigen Märkten, welche 24% unserer neuen Pipeline ausmachen. Hier wie auch bei Käufern aus anderen Branchen fragt man nach Global Service Delivery um die Preise senken zu können. Dies und der Umstrukturierungstrend werden die beiden wichtigsten Katalysatoren sein, die 2006 zu Umwälzungen der Branche führen werden“, prognostiziert Schäfer.