Das mentastim-Therapieverfahren basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass das zentrale Nervensystem nach einer Schädigung von Gehirnarealen die verloren gegangenen Bewegungsmuster in anderen, nicht geschädigten Arealen speichern und somit neu erlernen kann. Diesen Effekt der sogenannten Neuroplastizität des Gehirns unterstützt und beschleunigt mentastim durch die elektrische Stimulation.
mentastim arbeitet nach dem Prinzip der EMG-gesteuerten Elektrostimulation und kombiniert die Behandlungsverfahren Biofeedback, Rückmeldung an das zentrale Nervensystem und Repetition. Hierbei arbeitet der Patient kognitiv und stellt sich rein mental eine Bewegung mit der zu therapierenden Muskelgruppe vor. Dies führt zu einer messbaren Steigerung des Muskelpotentials in Form des sogenannten EMG-Werts. Erreicht dieser Wert einen vom Therapeuten definierten Schwellwert, löst das Gerät eine elektrische Stimulation aus. Durch diese Stimulation erhält das Gehirn die positive Rückmeldung einer erfolgreichen Ansteuerung der Muskelgruppe. Durch die mehrfache Wiederholung der Therapie beginnt das Gehirn die Bewegungsmuster abzuspeichern.
Die klinische Wirksamkeit der EMG-gesteuerten Muskelstimulation ist in Studien und Metaanalysen nachgewiesen worden. Dabei wurden überwiegend Patienten mit Schlaganfall untersucht. Das Hauptkriterium für Wirksamkeit war die Besserung der motorischen Fähigkeiten. Die mentastim-Therapie wird bereits an mehreren Reha-Kliniken in Deutschland erfolgreich angewandt. Dr. med. Christoph Garner, Leiter der KWA-Klinik Stift Rottal für Neurologische und Geriatrische Rehabilitation, Bad Griesbach, ist von der Therapie überzeugt: „mentastim hilft dem Patienten, Bewegungsmuster wieder zu erlernen und den Arm, die Hand oder Beine wieder gezielt zu bewegen. Die Therapie ist besonders erfolgreich, wenn sie mehrmals täglich eigenständig zu Hause durchgeführt wird. Der Therapeut passt dabei das Gerät kontinuierlich an den Therapiefortschritten an.“
mentastim eignet sich für die Anwendung in stationärer und ambulanter Reha sowie, durch die intuitive Geräteanwendung, für die eigenständige Heimtherapie. Hauptnutzer von mentastim ist der Patient. Er bekommt das Gerät von einem Arzt oder Therapeuten verordnet - diese stellen das Gerät für den Patienten individuell ein. Nach einer Einweisung kann der Patient das Gerät selbständig einsetzen.
„mentastim wird zwei Nutzergruppen mit unterschiedlichen Anforderungen gerecht: Zum einen der Klinik und dem Therapeuten und zum anderen dem Patienten im häuslichen Umfeld. Aufgrund dessen haben wir auch verschiedene Nutzerprofile im Gerät implementiert“, fasst Theresa Stary, TQ-Produktmanagerin für mentastim zusammen und ergänzt: „Eine intuitive Gerätebedienung sowie akustische und visuelle Therapiesteuerung erleichtern dem Patienten die Therapieführung. Als Erfolgskontrolle werden umfangreiche Daten zum Therapieverlauf gespeichert, die von den Fachanwendern aufgerufen werden können. Arzt und Therapeut können zudem individuell auf den Patienten zugeschnittene Programme im mentastim-Gerät speichern.“
Das Gerät inklusive Zubehör kann beim autorisierten Medizintechnik-Fachhandel erworben werden. In Deutschland hat die Distribution Krauth+Timmermann, Hamburg, übernommen. Der Vertrieb in anderen europäischen Ländern ist derzeit im Aufbau.