265 Experten aus elf Nationen erwarteten rund 70 Beiträge in Form von Keynotes, Fachvorträgen und Poster-Präsentationen aus Wissenschaft und Wirtschaft. Der Teilnehmerkreis setzt sich aus 60 Unternehmen, davon zu zwei Dritteln aus der Industrie und zu einem Drittel aus der Forschung und Wissenschaft, zusammen.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte in ihrem Grußwort zum Auftakt des Symposiums, dass die moderne Volkswirtschaft nach wie vor in höchstem Maße von leistungsstarken Nutzfahrzeugen abhängig sei. Das gelte sowohl für den Einsatz moderner Baumaschinen, als auch für die Landwirtschaft oder den Einsatz von Hightech-LKW, die beispielsweise den Material- und Warentransport als wesentliche Prozessgröße unserer Wirtschaftsabläufe sicherstellen sollen. Hierfür werden immer leistungsfähigere Nutzfahrzeuge benötigt, die sich die wachsende Digitalisierung zu Nutzen machen.
„Die Nutzfahrzeugindustrie spielt im Wirtschaftsleben von Rheinland-Pfalz eine extrem wichtige Rolle. Der Südwesten Deutschlands - insbesondere das südliche Rheinland-Pfalz und das westliche Baden-Württemberg - bilden einen der regionalen Schwerpunkte der deutschen und europäischen Nutzfahrzeugindustrie. Rund ein Viertel des nationalen Umsatzes der Nutzfahrzeugbranche wird in dieser Region erwirtschaftet“, sagte die Ministerpräsidentin.
Rheinland-Pfalz habe im Bereich der Nutzfahrzeugindustrie ein starkes Industriecluster. Darüber hinaus sei die Fahrzeugindustrie mit 65.000 Beschäftigten eine der größten Wirtschaftsbranchen im Land. „In Rheinland-Pfalz beherbergen wir sowohl wichtige Hersteller und Zulieferer der Nutzfahrzeugindustrie als auch hervorragend ergänzende wissenschaftliche Institute und Forscher. Die Wahrnehmung von Rheinland-Pfalz als Innovationsstandort im Bereich Automobile und Nutzfahrzeuge wäre dabei ohne die Commercial Vehicle Alliance definitiv eine andere. Sie stützt ganz wesentlich unsere Position als starkes Exportland weltweit“, hob Ministerpräsidentin Malu Dreyer hervor.
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke würdigte das Engagement der beteiligten Institutionen, Kaiserslautern zu einer "europäischen Metropole für Nutzfahrzeugtechnik" zu entwickeln und unterstrich die Bedeutung der Konferenz als wichtige Plattform für neue Technologien in der Nutzfahrzeugbranche.
Wissenschaftsstaatssekretär Prof. Dr. Thomas Deufel betonte: „Wir verfügen in der Region Kaiserslautern über exzellente wissenschaftliche Kompetenzen. Es ist uns in den vergangenen Jahren in beeindruckender Art und Weise gelungen, diese zu bündeln und zu schlagkräftigen, anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungszentren weiterzuentwickeln und so - gemeinsam mit den Unternehmen - leistungsstarke, vitale Cluster aufzubauen“. Ganz besonders betonte Deufel die große Bedeutung der Graduate School „Commercial Vehicle Technology“ an der Technischen Universität Kaiserslautern. Weltweit sei sie die einzige Universität, die ausgerichtet auf die speziellen Anforderungen der Nutzfahrzeugindustrie interdisziplinär und mehrsprachig auf Graduiertenniveau ausbilde.
Die diesjährige Veranstaltung setzt sich aus einer zweitägigen Konferenz mit vorangehendem Workshop-Tag zusammen und wird begleitet von einer Fachausstellung mit Unternehmen und einer speziellen Fahrzeugausstellung.
Nutzfahrzeugtechnologie an der TU Kaiserslautern
An der TU Kaiserslautern und den angegliederten Instituten arbeiten rund 150 Wissenschaftler/innen eng mit Unternehmen der Nutzfahrzeugindustrie an innovativen Projekten mit dem Ziel, technologische Herausforderungen der Branche zu meistern und somit die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen und Einrichtungen sowie den Standort Kaiserslautern zu stärken und seinen nationalen und internationalen Bekanntheitsgrad zu steigern.
Der Nutzfahrzeugsektor ist ein sehr heterogener Bereich mit unterschiedlichen Branchen. Neben der Leitbranche der Lkw zählen dazu Busse, Land- und Baumaschinen sowie die vielfältigen Sonderfahrzeuge, die in Forst- und Weinwirtschaft und Straßenreinigung eingesetzt werden. Die Fachvorträge aus Industrie und wissenschaftlichen Einrichtungen behandeln aktuelle Forschungsarbeiten in den Themenfeldern Energie- und Ressourceneffizienz, Systemsimulation, Fahrerassistenzsysteme, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Lebensdauer, innovative Methoden zur Entwicklung und Fertigung, elektrische Antriebe sowie automatisierte Systeme und Dienste.