Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet Unternehmer, eine Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten anzustreben. Das bedeutet, die in Betrieben getroffenen Schutzmaßnahmen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ein bewährtes Vorgehen ist der PDCA-Zyklus: als vierstufiger Regelkreis aus den Schritten „plan“ (Maßnahmen planen), „do“ (etablieren und umsetzen), „check“ und „act“ (Bewertung und eventuell Ableitung neuer Maßnahmen). Auch die Gefährdungsbeurteilung, bei der Risiken am Arbeitsplatz identifiziert und erforderliche Schutzmaßnahmen festgelegt werden, muss regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Hierdurch entsteht ein ständiger Verbesserungsprozess, der den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Unternehmen optimiert.
Kennzahlen des Erfolgs
Wie gut das Arbeitsschutz-Management in einem Unternehmen funktioniert, zeigen unter anderem die Unfallzahlen oder der Krankenstand. Die 1.000-Mann-Quote beschreibt, wie viele Unfälle es in einem Unternehmen pro 1.000 Beschäftigte gibt. Der deutschlandweite Durchschnitt über alle Branchen liegt bei 18,45, auf Baustellen liegt er dagegen bei 49,83. Zahlen wie diese erlauben es, die eigene Sicherheit im Vergleich zur Branche zu bewerten. Liegt sie über dem Durchschnitt, können Experten von TÜV Rheinland die Gegebenheiten im Unternehmen analysieren und Maßnahmen zur Verbesserung empfehlen. „Uns ist wichtig, unseren Kunden zu zeigen, was sich positiv entwickelt hat und wo noch Optimierungsbedarf besteht. Dabei zählen nicht nur harte Fakten. Wir beziehen auch „softe“ Zahlen ein, welche die Sicherheitskultur des Unternehmens abbilden“, erklärt Kaulen. In die Erfolgskontrolle fließen beispielsweise Maßnahmen ein wie die Anzahl der Arbeitsschutzmeetings oder Sicherheitsbegehungen, aber auch Sicherheitsaktionen wie Aushänge oder Workshops zu wechselnden Sicherheitsthemen.
Interdisziplinäre Präventionsteams passen sich dem Bedarf der Kunden an
Jedes Unternehmen hat besondere Herausforderungen. Durch interdisziplinäre Präventionsteams stellt sich TÜV Rheinland auf den Bedarf jedes Unternehmens ein und setzt das Team passend zusammen: Je nach Bedarf arbeiten in Präventionsteams Fachkräfte für Arbeitssicherheit mit Arbeitsmedizinern, Psychologen, Gesundheitswissenschaftlern, Spezialisten für Betriebliche Gesundheitsförderung oder Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) zusammen. Ist beispielsweise der Krankenstand hoch, können Konzepte zur Wiedereingliederung Fachkräfte schneller wieder ins Unternehmen zurückbringen. BEM-Beraterinnen und -Berater können darüber hinaus aufzeigen, wie bereits bei kürzeren Ausfallzeiten eine schrittweise und gut geplante Rückkehr ins Unternehmen gelingt.
Arbeitsmediziner und Ergotherapeuten beraten, wie der Arbeitsplatz aus ergonomischer Sicht verbessert werden kann. Fachkräfte für Arbeitssicherheit steuern Fachwissen zur Sicherheit und zu arbeitserleichternden Techniken wie Hebehilfen bei. Ein Workshop zum gesunden Führen trägt dazu bei, psychische Belastungen zu verringern und die Kommunikation im Team zu fördern. „Ein umfassendes Arbeitssicherheitsmanagement berücksichtigt alle Einflussfaktoren. Dazu sollten die Maßnahmen eng verzahnt sein. So gestaltet, fördert es einerseits die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten und erhöht andererseits die Effizienz des Unternehmens durch störungsfreie Prozesse. Langfristig bewirkt ein gutes Arbeitssicherheitsmanagement aber noch mehr: Es wirkt sich positiv auf das Image als Arbeitgeber aus – ein wertvoller Gewinn in Zeiten des Fachkräftemangels“, so Kaulen.
Umfassende weitere Informationen zu zahlreichen Themen aus der Arbeitsmedizin finden sich unter www.tuv.com/arbeitssicherheit bei TÜV Rheinland.