Corona-Tief überwunden: Menschen haben Nachholbedarf bei Weiterbildungen
„Die Menschen haben ganz offensichtlich einen hohen Nachholbedarf an Weiterbildungen“, erläutert Andreas Ollhoff, Geschäftsführer der TÜV Rheinland Akademie GmbH. Interessant dabei ist auch der Anteil an Online- und Hybridformaten. Fanden bis 2019 Kurse noch fast ausschließlich in Präsenzform statt, gehörten Online- und Hybridformate während der Corona-Hochphasen zum Standard und werden auch heute noch gerne genutzt. „Die Corona-Pandemie hat damit sowohl spür- als auch messbar zu einem intensiven Transformationsprozess, nicht nur unserer Weiterbildungslandschaft, sondern auch unserer Arbeitswelt, beigetragen. Diese sieht deutlich anders aus als noch vor drei Jahren.“
TÜV-Studie: Arbeitskräfte sowie Unternehmen unter Anpassungsdruck
Dies bestätigen auch die Ergebnisse einer aktuellen Weiterbildungsstudie des TÜV Verbandes und der TÜV Akademien unter 1.808 Erwerbstätigen in Deutschland. Dort geben 60 Prozent der Befragten an, dass sich die Arbeitsprozesse in den vergangenen drei Jahren stark verändert haben. Weitere Erkenntnis: Der stark ausgeprägte Fachkräftemangel sowie die Top-Trends Digitalisierung und Nachhaltigkeit erzeugen eine höhere Nachfrage entsprechender Kompetenzen. Sowohl Arbeitskräfte als auch Unternehmen stehen unter einem entsprechenden Anpassungsdruck. „Grundsätzlich können wir sagen, dass Inhalte zum Thema Digitalisierung mehr als doppelt so viel nachgefragt werden als noch vor 3 Jahren“, so Ollhoff. „Daraufhin haben wir unser Angebot entsprechend angepasst und ausgeweitet.“ Konkret betrifft dies beispielsweise die Themenfelder Cybersecurity, Erneuerbare Energien, Arbeitssicherheit oder Nachhaltigkeit.
Auch das Thema lebenslanges Lernen hat sich als ein zentrales Element der aktuellen Weiterbildungsstudie herausgestellt. So sehen 87 Prozent der Befragten lebenslanges Lernen für die eigene Position als wichtig oder sehr wichtig an. „Wir empfehlen Unternehmen, in Zukunft stärker in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren, um ihre Arbeitgebermarke zu stärken und dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenzuwirken“, erklärt Ollhoff. „Dabei steht der einzelne Mensch immer stärker im Fokus.“ Inhalte sollten individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sein. Dabei helfen kann auch eine langfristige Partnerschaft mit einer etablierten Bildungseinrichtung.
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