„Ein ganz entscheidender Aspekt für den Bau dieser in Deutschland bisher einmaligen Plattform ist die Arbeitssicherheit für unsere Teams vor Ort. Die Offshore-Windparks DanTysk und Sandbank liegen rund 100 Kilometer vom nächsten Servicehafen entfernt. Bei solchen Distanzen kommt tägliches Pendeln per Schiff für die Serviceteams nicht infrage. Denn die langen Anfahrtzeiten der Crew-Transportschiffe zu den Windparks und der Seegang der Nordsee würden ein effektives Arbeiten vor Ort an den Windenergieanlagen extrem erschweren. Stattdessen steigen die Serviceteams jetzt auf dem Weg zur Arbeit von der Wohnplattform auf Transportschiffe über, die die Teams innerhalb kurzer Zeit zu ihren jeweiligen Einsätzen an die Windenergieanlagen versetzen“, erläutert Christof Huß, Betriebsleiter des Offshore-Windparks DanTysk.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Wohnplattform ist, dass die Teams nach Feierabend wieder festen Boden unter den Füßen haben. „Im Vergleich zu der Unterbringung auf einem Hotelschiff ist dies ein wesentlicher Zugewinn an Komfort und damit Lebensqualität, wenn man nach einer 12-Stunden-Schicht auf den Windrädern nicht auf schwankendem Untergrund übernachten muss“, so Huß.
Damit die Serviceteams bis zu ihrem nächsten Einsatz auf der Nordsee optimal ausspannen können, verfügt die Wohnplattform über verschiedene Freizeitangebote wie beispielsweise einen Fitnessraum sowie Gemeinschaftsräume mit Billard, Darts oder Videospielen. Wer statt dessen die Ruhe bevorzugt, kann sich in seine Wohnkabine zurückziehen. Alle Kabinen sind mit Fernseher, Telefon und Internet ausgestattet und verfügen über eigene Badezimmer. Im Falle eines Arbeitsunfalls verfügt die Plattform über einen Erste-Hilfe-Bereich, in dem eine qualifizierte Erstversorgung durchgeführt werden kann. Via Telemedizin kann hier ärztlicher Rat von Medizinern an Land eingeholt werden. Für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass die Wohnplattform von der Außenwelt abgeschnitten sein sollte, ist ebenfalls Vorsorge getroffen. Die Plattform kann sich bis zu zwei Wochen komplett autark versorgen. Die Versorgung der Serviceteams mit Lebensmitteln und Arbeitsmaterial erfolgt in regelmäßigen Abständen per Schiff, ebenso wie die komplette Entsorgung der Abfälle, die auf der Plattform zwischengelagert werden.
Die Stadtwerke München
Die Stadtwerke München (SWM) zählen zu den größten Energie- und Infrastrukturunternehmen Deutschlands. Bis 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen erzeugen, wie ganz München verbraucht. München wird damit weltweit die erste Millionenstadt sein, die dieses Ziel erreicht. Einen wichtigen Beitrag hierzu wird die Windenergie liefern. Wenn alle bereits angestoßenen Projekte realisiert und vollständig in Betrieb sind, verfügen die SWM über eine Erzeugungskapazität von über 3,5 Milliarden kWh Ökostrom in eigenen Anlagen. Das entspricht bereits rund 50 Prozent des Münchner Stromverbrauchs.