"Die TK-Branche arbeitet nachhaltig an weiteren Verbesserungen beim Anbieterwechsel. Die Zahl der Beschwerden bei der Bundesnetzagentur ist in der ersten Jahreshälfte deutlich gesunken. Nach unserer Einschätzung wird sich die Situation weiter verbessern, wenn vom händischen auf das elektronische System umgestellt wird. Schon heute liegt die Zahl der Beschwerdefälle bei unter 1 Prozent und kann so noch weiter reduziert werden.", sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.
"Die WBCI-Schnittstelle und die dazugehörigen neuen Prozesse steigern deutlich die Effizienz sowie Transparenz und helfen Fehler zu vermeiden", fasst Sebastian Jorns, Manager Regulierung bei Vodafone, zusammen. Andre Rochlitzer, Experte für Breitbandinteroperabilität bei 1&1, ergänzt: "Die Optimierung und Neugestaltung der Wechselprozesse werden die Unternehmen dabei unterstützen, dass Kunden im Falle eines Fehlers nicht vom Netz abgeschaltet werden. Die WBCI-Schnittstelle, die die neu entwickelten Wechselprozesse zwischen den Unternehmen koppelt, löst den bisherigen manuellen und somit fehleranfälligen Informationsaustausch per Fax zwischen den Anbietern ab. Das ermöglicht eine lückenlose Qualitätssicherung vom Beginn bis zum Ende des Anbieterwechsels inklusive eines automatisierten Problem-Managements." Jorns und Rochlitzer sind zwei der vier gewählten Sprecher des zuständigen Arbeitskreises Schnittstellen und Prozesse. Auch die Bundesnetzagentur erwartet, dass die Zahl der Verbraucherbeschwerden durch den Einsatz der Schnittstelle deutlich zurückgehen wird.
Ab sofort steht die standardisierte WBCI-Schnittstelle nach 18 Monaten Vorbereitung allen interessierten Unternehmen für eine Zertifizierung zur Verfügung. "Die Schnittstelle ist unter der fachlichen Führung des Arbeitskreises Schnittstellen und Prozesse entwickelt worden und hat nach intensiven von der QSC AG und der 1&1 Internet AG durchgeführten Systemtests ihre Marktreife bewiesen", erläutert Arnold Stender, Vorstand der QSC AG. "Die Automatisierung ist aus technischer, ökonomischer, aber auch aus Verbrauchersicht von großer Bedeutung, da bei der Vielzahl an Netzbetreibern ein Wechsel nur so möglichst schnell und 'geräuschlos' durchgeführt werden kann."
Mit der WBCI-Referenzschnittstelle und der Testumgebung können Unternehmen ihre eigenen Schnittstellen testen und einen Zertifizierungsprozess absolvieren. Die zertifizierten Unternehmen sind so miteinander kompatibel. Die Nutzung der von T-Systems umgesetzten Referenzschnittstelle und Testumgebung steht gegen eine Gebühr diskriminierungsfrei allen Unternehmen zur Verfügung.
Der VATM unterstützt als Mitinitiator und Vertragspartner bereits seit Herbst 2011 die Arbeitskreise WBCI und S/PRI (Supplier/Partner Requisition Interface). Diese beiden Arbeitskreise haben sich kürzlich zu einem gemeinsamen Arbeitskreis Schnittstellen und Prozesse zusammengeschlossen. Er setzt sich aus Vertretern von 1&1, Telekom Deutschland, EWE Tel, M-net, NetCologne, QSC, Telefónica, Vitroconnect, Vodafone und Kabel Deutschland zusammen.
Alle wichtigen Fakten und aktuellen Informationen zu den Schnittstellen sowie zum Arbeitskreis bieten die neuen Infoportale www.wbci.de, www.ak-spri.de und www.ak-schnittstellen-prozesse.de. Auf den Homepages werden die Schnittstellen, ihre technischen Funktionen sowie Spezifikationen und Preise erläutert. Es wird genau erklärt, wie Unternehmen testen und zertifiziert werden können. Unter www.ak-schnittstellen-prozesse.de stellt der Arbeitskreis seine Arbeit, Zielsetzung und die Ansprechpartner vor. Diese stehen sehr gerne für Fragen zur Verfügung. Außerdem haben Interessierte dort die Möglichkeit, einen Newsletter zu abonnieren, der sie insbesondere über alle technischen Änderungen auf dem Laufenden hält.
Der Arbeitskreis und der VATM werden die Unternehmen im Oktober zu einer Folge-Informationsveranstaltung rund um die neue elektronische Schnittstelle in Bonn einladen.