Beleuchtet werden sowohl die Grundlagen logistischer Abläufe als auch die Umsetzung von AutoID-Verfahren in der Praxis. Fachleute aus Wissenschaft, Technologie und Praxis sprechen in Interviews über den Stand der Standardisierung von elektronischen Containersiegeln, die Schadensdokumentation mittels RFID-Handhelds sowie funkbasierte Ortungssysteme.
Die Themen der Reportage im Überblick
- Grundlagen: Hafenlogistik
Weltweit existiert bis zum jetzigen Zeitpunkt keine standardisierte und vollautomatisierte Identifikation von Containern. Daher sind die Schnittstellen während des Verladeprozesses (Schiff, Brücke, Van Carrier, Blocklager) zwischen Reeder und Terminalbetreiber sowie Logistiker nicht einheitlich geregelt.
- Welche Aufgaben übernehmen Terminalbetreiber, Schiffsplaner, Deckseinweiser, Checker oder Brückenfahrer? Welche Schritte durchläuft ein Container während des Verladeprozesses?
- Welche Identifikationsverfahren kommen an den neuralgischen Punkten bei der Abfertigung von Containern zum Einsatz?
- Zahlen und Fakten: Schaubilder mit aktuellem Zahlenmaterial zu weltweiten Schifffahrtsrouten, Schiffsgrößenklassen, Größenentwicklung bei Containerschiffen sowie eine Weltrangliste der Linienreeder ergänzen den Einführungsteil.
- Container-Tracking mit RFID – ja oder nein?
AutoID-Systeme seien laut Dr. Nils Meyer-Larsen, Abteilung Informationslogistik des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) in Bremerhaven, in der Containerlogistik noch nicht sehr weit vorgedrungen. Die Containernummer werde meist bei der Anlieferung von den Mitarbeitern abgelesen, notiert und anschließend händisch in das Terminal-Betriebssystem eingepflegt. In den wenigsten Fallen werde Schrifterkennung zur automatisierten Erfassung der Containernummer eingesetzt. Auch Barcodes seien im Falle von Verschmutzungen im Hafenumfeld nur begrenzt einsetzbar.
- Forschung: Geschlossene maritime Supply-Chain
Am Hamburger Logistik Institut (HLI) wird unter anderem der Einsatz von AutoID-Technologien in der Supply-Chain erforscht. „Wir versuchen im Rahmen aller Akteure einer Supply-Chain wie beispielsweise dem maritimen Verkehr die handelnden Personen sowie die betriebliche Praxis zusammenzuführen und die Technologien dann zu kompletten Lösungen zusammenzufügen", erläutert Detlef Aßmus, Mitglied der Geschäftsleitung am Hamburger Logistik Institut. Das Vorgehen sei neu, da das Erfassen von Containern in keine komplexeren Zusammenhänge in Verbindung mit übergreifenden Supply-Chain-Prozessen eingefügt wurde, sondern nur auf Basis bestimmter Prozessschritte und/oder Produkte erfolgte.
- Praxis: Funkbasierte Ortung am Burchardkai
Bei rund 10 000 Verladungen pro Tag verlieren die Hafenmitarbeiter oft den Überblick über die Position der einzelnen Container. Daher werden die Containerpositionen mittels der Ortung der Transportfahrzeuge aktualisiert. Der HHLA Burchhardkai, die größte und älteste Anlage ihrer Art im Hamburger Hafen, setzte bislang auf eine Verfolgung der Behälterbewegungen über D-GPS-Empfänger und ein optisches System, mit welchen allerdings systembedingt nicht alle Bewegungen erfasst werden konnten. Seit 2009 wurde daher ein funkgesteuertes Ortungssystem basierend auf RFID-Messungen in Betrieb genommen, welches nun flächendeckend den Umschlag erfasst.
Lesen die die vollständige Reportage in der Juniausgabe von „RFID im Blick".
www.rfid-im-blick.de
Fotos: HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG, Wolfgang Meinhart