Edeka und Tengelmann wollen Fusion der Discounter Plus und Netto retten

Die Lebensmittel-Händler Edeka und Tengelmann sind zu weitreichenden Zugeständnissen bereit, um die geplante Fusion ihrer Discounter-Ketten Netto und Plus zu retten und die Bedenken des Bundeskartellamts zurückzuweisen. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, kommen Edeka-Chef Alfons Frenk und Tengelmann-Inhaber Karl-Erivan Haub an diesem Montag persönlich zur Wettbewerbsbehörde in Bonn und erläutern dort ihre neuen Pläne. Bis zu 800 der 2900 deutschen Plus-Filialen könnten statt an Edeka auch an Wettbewerber gehen, heißt es im Umfeld von Tegelmann. Anfang April hatte die Behörde den milliardenschweren Zusammenschluss des Tengelmann-Discounters Plus mit Edekas Billigkette Netto untersagt, den Unternehmen aber die Möglichkeit gegeben, die Bedenken auszuräumen. Auch auf der Einkaufsseite wollen die Firmen nachbessern. Das Kartellamt befürchtet, die geplante Liaison würde "zu noch größeren Abhängigkeiten der Lieferanten führen". Dies umso mehr als die beiden Unternehmen auch beim Einkauf für die Tengelmann-Tochter Kaiser s zusammenarbeiten wollten. Auf diese Kooperation werde Haub nun verzichten, berichten Insider. Edeka soll demnach als Handelsunternehmen präsentiert werden, dass über eine dezentrale Einkaufsstruktur verfüge. Der Umsatzanteil von Waren, die bei Edeka zentral eingekauft würden, liege nur bei 50 bis 60 Prozent. Lieferanten sagen dagegen, der Anteil betrage rund 70 Prozent.