"Nach jahrelanger Arbeit an Regelsprachen in der Industrie und Forschung bin ich glücklich zu sehen, dass W3C-Mitglieder daran arbeiten, einen Web-basierten Regelstandard zu entwickeln." erklärte Tim Berners-Lee, Direktor des W3C. "Business-Rules-Hersteller, Anwenderfirmen, Regelsprachendesigner und Semantic-Web-Entwickler zusammenzubringen, um einen Regelstandard zu erarbeiten, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur vollen Mächtigkeit des Semantischen Web."
Ein Regelstandard stärkt geschäftliche Anwendungssysteme
Die heutige Ankündigung markiert einen wichtigen Schritt bei der Vereinigung von Entwicklern von Business Rules, Entwicklern des Semantic Web und Endnutzern in dem Bestreben, Anforderungen an ein gemeinsames Regel-Austauschformat für das Web zu identifizieren. Ein solches Regel-Austauschformat bietet eine Möglichkeit, bestehende und neue Regeln darzustellen und damit Regeln, die für eine Applikation geschrieben wurden, zu veröffentlichen, mit anderen zu teilen, miteinander zu kombinieren und sie für andere Applikationen und Regelmaschinen wiederzuverwenden. Dies ermöglicht wiederum die Integration von Datenquellen aus dem individuellen Bereich, aus der Abteilung, der Unternehmung oder dem öffentlichen Bereich und die Ableitung von neuen Schlussfolgerungen. Ein Regel-Austauschformat hilft zum Beispiel Unternehmen dabei, neue Kunden zu finden, Ärzten, ihre Verschreibungen zu verifizieren und Banken, Kreditanfragen zu bearbeiten. Mit einem Regel-Austauschformat für das Web werden konventionelle Regeltechnologien nicht nur um die bekannten ökonomischen Vorteile einer Standardisierung verbessert, sondern speziell auch um das, was die Infrastruktur des Semantic Web bietet: die Möglichkeit, Regeln auszutauschen und Regel aus unterschiedlichen Quellen miteinander zu verknüpfen.
Business Rules werden mächtiger, wenn sie mit der Architektur des Web verknüpft werden
Die Verbindung der Vision vom dynamischen Business-Rules-Marktplatz mit der Webarchitektur begann mit dem erfolgreichen W3C Workshop über Regelsprachen für Interoperabilität im April 2005, der über 60 verschiedene Industrie- und Forschungsorganisationen aus diesem Gebiet zusammengebracht hat, einschließlich ILOG, Fair Isaac, Pegasystems, IBM, Oracle, Agfa, General Motors und anderen. Die neue W3C RIF-Arbeitsgruppe ist so ausgelegt, dass sie die Bedürfnisse einer breit gefächerten Community ausbalanciert und eine Kern-Regelsprache plus Erweiterungen produziert, die es zusammen erlauben, Regeln zwischen Regelsprachen zu übersetzen und damit zwischen Regelsystemen zu übertragen.
Weitere Informationen finden Sie auf der W3C Rule Interchange Format Homepage.
Umfangreiche Mittel für diese Arbeit wurden vom DARPA als Teil des DAML-Programms unter dem MIT/AFRL Kooperationsvertrag Nummer F30602-00-2-0593 zur Verfügung gestellt.