Semantik bereichert Web-Service-Beschreibungen
WSDL wird genutzt, um das Interface eines Web-Service zu beschreiben, seine Ein- und Ausgaben. WSDL allein bietet nicht genügend Informationen, um automatisiert zu bestimmen, ob die Interfaces von zwei beliebigen Web-Services kompatibel sind. Semantische Beschreibungen erleichtern es, automatisch Services zu identifizieren, die kompatible Ein- und Ausgaben besitzen. Hat man also die Beschreibung eines Services zum Auffinden von Büchern und die Beschreibung eines Services zum Kauf derselben - beide mit Semantik ausgestattet -, wird es sehr viel leichter, diese beiden Services zu einem nützlicheren Komposit-Service zusammenzufügen. Aus dem gleichen Grund erleichtern maschinenlesbare semantische Beschreibungen das Auffinden von nützlichen Web-Services.
Einbindung in WSDL 2.0
In WSDL 2.0 sind bereits Erweiterungmöglichkeiten vorgesehen, die eine Spezifikationen von semantischen Beschreibungen erlauben. W3C hat die Arbeitsgruppe Semantischen Annotationen für die Web Services Description Language (SAWSDL) beauftragt, einen Annotationsmechanismus zu entwickeln, der von diesen Möglichkeiten Gebrauch macht.
"Es gibt verschiedene Communities rund um Semantic Web Services", erklärt Jacek Kopecky, Leiter der Arbeitsgruppe Semantic Annotations für WSDL und Vertreter von DERI aus Innsbruck. "W3C bringt sie in seinem konsens-orientierten Prozess zusammen, um sicherzustellen, dass die umfassende und breite Expertise genutzt und in Form einer Standardlösung für Web-Automation eingesetzt werden kann."
Die Arbeitsgruppe Semantic Annotations für WSDL wird ausserdem eine Abbildung der neuen Eigenschaften in eine Form des Resource Description Framework (RDF) erarbeiten, die mit dem bestehenden RDF mapping for WSDL kompatibel ist.
Industrie und Forschungsgemeinschaft fördern die Konvergenz von Semantic Web und Web Services
Über 400 Forscher und Entwickler nehmen an der laufenden Semantic Web Services Interest Group (SWS IG) teil, einem öffentlichen Forum, das im Jahr 2003 geschaffen wurde, um Web-Services-Themen in Richtung auf die Integration von Semantic Web und Web Services zu diskutieren. Feedback und Beobachtungen sowohl von Forschern als auch von Geschäftsinitiativen sollten der neuen Arbeitsgruppe helfen, ihre Arbeit auf Erfahrungen aus der Realität zu gründen.
In 2005 hat W3C den Semantic Web Services Workshop abgehalten, um Informationen über mögliche Standardisierungsarbeiten zu Semantik in Web-Services zu sammeln.
Der Start der SAWSDL-Arbeitsgruppe wird vom IST-Programm WS2-Projekt der EU gefördert.