Probleme bereitet vor allem die Rechnungsprüfung. Sie ist für 22 Prozent aller Befragten ein Engpass. Rechnungen, die keiner Bestellung zuzuordnen sind, verursachen einen enormen Zeitaufwand. Hier muss mehrfach in den Abteilungen nachtelefoniert werden, wer was warum bestellt hat. Das scheint auch bei immerhin
neun Prozent aller Rechnungen der Fall zu sein. Ein elektronisches Verfahren kann Abhilfe schaffen. Doch weniger als die Hälfte der Unternehmen haben überhaupt
sogenannte E-Procurement-Lösungen im Einsatz.
„Viele Unternehmen stecken bezüglich der internen Einkaufsorganisation noch in den Kinderschuhen“, fasst Markus Jehle, Produktmanager Openshop E-Procurement bei Wilken, zusammen. „Sie fangen erst an, sich über die Kosten des Einkaufs Gedanken zu machen.“ Beleg dafür mag sein, dass erst die Hälfte aller Befragten eine Prozesskostenrechnung darüber angestellt haben, was sie der Einkaufsprozess kostet.
Weitere Verbesserungspunkte sind das Genehmigungsverfahren sowie die Beschaffung über Kataloge. Bei über der Hälfte aller Unternehmen ist das Genehmigungsverfahren papierbezogen. Das bedeutet lange Dienstwege und Wartezeiten, die mittels eines elektronischen Verfahrens deutlich reduziert werden könnten. Gleiches gilt für die Produktsuche: hier greifen noch 43 Prozent auf schwere Papierkataloge zurück. „Das ist nicht nur Zeitverschwendung, sondern auch eine enorme Fehlerquelle“, so Markus Jehle. Denn vom Lieferanten elektronisch zur Verfügung gestellte Kataloge sind immer aktuell und Bestellnummer sowie Preise werden direkt ins Bestellformular übernommen. Die Suche ist viel schneller. So ließe sich die angegebene durchschnittliche Bestelldauer von heute sechs Arbeitstagen deutlich reduzieren.