"Wir sind dankbar darüber, dass das Demonstrations- und Innovationsvorhaben der RH2-WKA aufgrund des Neuheitsgrads maßgeblich durch das Nationale Innovationsprogramm für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) im Bereich der Energiespeichertechnik unterstützt wird.", so Herr Carlo Schmidt, Geschäftsführer der Wind-projekt GmbH. Ansprechpartner ist hier die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Das Projekt wird mit 4,5 Mio. Euro aus dem NIP gefördert.
Bereits seit mehreren Jahren ist das Unternehmen von der Ostseeküste aus Börgerende mit den Planungen zu diesem Vorhaben beschäftigt. Hierbei wurde im vergangenen Jahr ein entsprechender Genehmigungsantrag beim zuständigen Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte (StALU-MS) gestellt. Im Frühjahr dieses Jahres konnte mit dem Bau der ersten Windenergieanlagen (WEA) des deutschen Herstellers ENERCON begonnen werden. Die Mehrzahl der dabei verwendeten WEA besitzen eine Nennleistung von 7,5 MW und sind damit die leistungsstärksten Windenergieanlagen der Welt.
Der mit ca. 140 MW leistungsstärkste Windpark in Mecklenburg-Vorpommern wird nach vollständiger Errichtung sauberen Strom für ca. 125.000 Haushalte liefern können, was einem Anteil von ca. 15 % aller Haushalte des Bundeslandes entspricht.
Neben den WEA ist die Frage der nachhaltigen Energiespeicherung von zentraler Bedeutung in den Planungen. So wurde innerhalb mehrerer Jahre ein Konzept entwickelt, mit dem es künftig möglich sein soll, Windstrom zeitunabhängig und CO2-frei speicherbar zu machen. Dies ermöglicht die verbesserte Netz- und Marktintegration von Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien. Der Schlüssel hierbei ist "Regenerativer Wasserstoff" (RH2), der durch ein Elektrolyseverfahren produziert wird.Dieser Wasserstoff kann bedarfsgerecht in einem speziell dafür entwickelten Blockheizkraftwerk effizient nach dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Prinzip (KWK) zurück in Strom umgewandelt werden. Die Leistungsstärke der Elektrolyseanlage ist mit 1.000 kW die aktuell größte dieser Art deutschlandweit in Verbindung mit Windenergie. Das Wind-Wasserstoff-System soll künftig Strom für eine kontinuierliche Versorgung bereitstellen und tendenziell auch Wärme und Wasserstoff für andere Wirtschaftszwecke, z. B. als Treibstoff oder Brenngas zur Verfügung stellen. Für diese Zwecke sind die Errichtung einer Betankungsanlage sowie die Einspeisung von Wasserstoff in das örtliche Erdgasnetz bereits vorgesehen.
Mit dem Vorhaben RH2-WKA sind ebenfalls nennenswerte Beschäftigungseffekte vor Ort verbunden. So entsteht parallel zur Errichtung des Windparks in Altentreptow ein Turmbau- und Servicestützpunkt des Anlagenherstellers ENERCON, in dem künftig mindestens 50 Arbeitnehmer beschäftigt sein werden.
Der symbolische Erste Spatenstich für die Wasserstoffspeicheranlage ist für die WIND-projekt der Auftakt für den Einstieg in den Energiespeicherbereich und die Entwicklung von Klimaschutztechnologie "Made in M-V".