Der neue Heilbronner Oberbürgermeister, Harry Mergel, hieß die Gäste als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der WHF "herzlich willkommen in Heilbronn-Franken" und sprach damit zugleich den Fokus des gemeinsamen Informationsaustauschs an. Inhaltlich lag der Schwerpunkt auf der Sicherung einer nachhaltigen Fachkräftebasis in der Region und der Errichtung regionaler Welcome Center für internationale Fachkräfte in Baden-Württemberg.
Insgesamt zehn regionale und ein überregionales Welcome Center werden mithilfe von Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds durch das baden-württembergische Ministerium für Finanzen und Wirtschaft gefördert. Ebenso wie Ministerin Altpeter unterstrich auch der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Hinderer die hohe Anschubfinanzierung von insgesamt 1,9 Millionen Euro, die das Land Baden-Württemberg zur Errichtung der Welcome Center zur Verfügung stellt.
Unter dem Dach der WHF wird zurzeit für die Region der Weltmarktführer eines dieser regionalen Welcome Center errichtet. Ziel der Einrichtung ist es, den Zuzug außerregionaler und ausländischer Fachkräfte aktiv zu begleiten und zu fördern, aber auch als Ansprechpartner insbesondere für klein- und mittelständische Unternehmen zu fungieren. Denn im Hinblick auf den demographischen Wandel verzeichnen regionale Akteure einen steigenden Fachkräftebedarf, der nicht durch inländische Arbeitnehmer gedeckt werden kann.
Zu Mangelberufen, wie Mechanikern, Ingenieuren oder beispielsweise Sanitär- und Heizungstechnikern, zählen auch Pflegekräfte und Erzieher. Deshalb wird neben den zehn regionalen Welcome Centern ein landesweites Welcome Center speziell für den Pflegebereich und das Erziehungswesen errichtet, welches vor allem im Hinblick auf die speziellen Anerkennungs- und Qualifizierungsmaßnahmen in diesen Berufen berät. Beide Welcome Center befinden sich momentan noch in der Konzeptionsphase und werden im Juli ihre Türen öffnen.
Der Erfahrungs- und Gedankenaustausch berücksichtigte daneben aber auch die sonstigen Aktivitäten der Partner im Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken. Diese waren dann auch die Grundlage für eine allgemeine Diskussion über die europäische Arbeits- und Sozialpolitik mit dem Blick auf die Region Heilbronn-Franken. "Unsere Region ist dringend angewiesen auf Fachkräfte. Die europäische Arbeitnehmerfreizügigkeit bietet eine große Chance, den Bedarf zu decken", machte Evelyne Gebhardt deutlich.
Hintergrund - Das Welcome Center Heilbronn-Franken
Unter dem Dach des Fachkräftebündnisses Heilbronn-Franken hatte sich die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF) um die Errichtung eines Welcome Centers beim Ministerium für Finanzen und Wirtschaft beworben. Die WHF wird im Förderzeitraum bis Ende 2014 die Federführung sowohl bei der Konzeption als auch bei der Umsetzung des Welcome Centers übernehmen. Die gesamtregionale Wirkung des Welcome Centers ist ein wichtiges Ziel. Durch die WHF sind die Grundlagen hierfür geschaffen. Dank dieser erfolgreichen Bewerbung beim Land Baden-Württemberg fließen insgesamt 239.700 Euro aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds in die Region Heilbronn-Franken. Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist neben dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) die zweite bedeutende Säule der Europäischen Strukturförderung.
Hintergrund - Das Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken
Um dem steigenden Fachkräftebedarf in der Region Heilbronn-Franken entgegenzuwirken wurde 2012 das Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken gegründet. Bündnispartner sind die IHK Heilbronn-Franken, die Handwerkskammer Heilbronn-Franken, der Arbeitgeberverband Heilbronn-Franken e.V., die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH, der DGB Region Nordwürttemberg, sowie die Agenturen für Arbeit Heilbronn und Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. Gemeinsam wollen die Bündnispartner durch entsprechende Maßnahmen und Aktionen die Fachkräftebasis in der Region nachhaltig sichern und die regionalen Unternehmen bei der Suche nach geeigneten Fachkräften unterstützen. Dabei haben sich die Partner auf die Bereiche Frauen, Ausbildung und Weiterbildung sowie außerregionale und ausländische Fachkräfte als wesentliche Handlungsfelder verständigt. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim zeigt sich die WHF im Rahmen des Fachkräftebündnisses Heilbronn-Franken für das Handlungsfeld der außerregionalen Fachkräfte verantwortlich.