Am 1. Oktober steht Steffen Schoch seit genau zehn Jahren an der Spitze der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF). In dieser Zeit hat der gelernte Betriebswirt die Region in Deutschland und in Europa bekannt gemacht. Im Interview plädiert der 43-Jährige dafür, die Zukunftsthemen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Gesundheit stärker in den Blickpunkt zu rücken, die Europapolitik für die Region zu professionalisieren und die Erweiterung und Pflege von unternehmerischen wie auch institutionellen Netzwerken voranzutreiben.
Frage: Herr Schoch, macht es nach zehn Jahren noch Spaß, Marketing und Wirtschaftsförderung für die Region Heilbronn-Franken zu betreiben?
Schoch: Mehr denn je, denn die Zeit ist ja nicht stehengeblieben. Wir sehen unheimlich spannende Entwicklungen von der Wirtschaftskrise über die politischen Veränderungen in einem zusammenwachsenden Europa, bis hin zum Aufbau neuer Technologien und Märkte. Und die Region ist mittendrin, einmal geografisch, denn Heilbronn-Franken liegt ziemlich genau in der Mitte Europas, aber auch was bahnbrechende Entwicklungen betrifft. Wir haben hier zahlreiche sehr innovative Firmen, die vielfach Vorreiter sind bei der Entwicklung fortschrittlicher Technologien. Nehmen wir nur die erneuerbaren Energien oder die Gesundheitsbranche. Deutschlands höchste Dichte an Weltmarktführern und die regelmäßige Präsenz auf den Spitzenplätzen zahlreicher Regional- und Wirtschaftsrankings kommen nicht von ungefähr. Da wächst in unserer Region vieles heran und es macht richtig Spaß, für so eine Region zu arbeiten.
Frage: Den Wirtschaftsförderern in der Region wird ja gerne vorgeworfen, sie reden viel und reisen viel, doch konkret passiert wenig. Was entgegnen Sie solchen Vorwürfen?
Schoch: Nun es ist ja auch wirklich nicht einfach, Erfolge in der Vermarktung und Wirtschaftsförderung greifbar zu machen. Oft sind es ja auch viele Mosaiksteine, die eine erfolgreiche Ansiedlung oder die Gewinnung von qualifizierten Arbeitskräften ausmachen.
Vielleicht stehen auch bei Diskussionen, die wir in der Region zum Für und Wider der Wirtschaftsförderung führen, zu oft Verfahrensfragen und Fragen von persönlichen Eifersüchteleien im Vordergrund. Ich für meinen Teil kann aber sagen, dass es gelungen ist, die Region, Dank der guten Netzwerke der WHF, in allen wichtigen europäischen Wirtschaftsregionen zu verankern und das ist für sich schon eine ganze Menge. Daneben haben in den vergangenen zehn Jahren 30 junge Menschen ein Praktikum bei der WHF gemacht oder ihre Diplom- beziehungsweise Bachelorarbeit geschrieben. Und die WHF hat wesentlich dazu beigetragen, dass die von der IHK begonnene Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderer in den zehn Jahren erfolgreich weiterentwickelt werden konnte.
Frage: Was würden Sie darüber hinaus als Ihre größten Erfolge in den vergangenen zehn Jahren bezeichnen?
Schoch: Die für mich herausragenden Ereignisse waren, neben der Konzeption und Ausrichtung der Fandörfer zur Fußball Weltmeisterschaft 2006 mit über 250.000 Besuchern, die beiden Stallwächterparties in Berlin 2001 und 2008, sowie die Regionalpräsentation in Brüssel 2002 und 2004. Durch die Stallwächterparty 2008 wurde das Thema „Region der Weltmarktführer“ von zahlreichen Medien aufgegriffen und bundesweit bekannt gemacht.
Mit der regionalen Akademikerjobbörse regiojobs24.de haben wir zudem ein Produkt geschaffen, das in seiner Art mit jährlich einer Million Zugriffen das erfolgreichste Jobportal in Europa ist und unseren Unternehmen zahlreiche Bewerbungen von qualifizierten Absolventen unserer rund 35 Partnerhochschulen bringt.
Frage: Immer noch sind die Partikularinteressen zwischen Neckar und Main groß. Was spricht für die Region Heilbronn-Franken?
Schoch: Die Region ist in einem zusammenwachsenden Europa die einzige vernünftige Vermarktungsgröße. Die kleineren Einheiten haben es zunehmend schwer, überregional wahrgenommen zu werden. Durch die dreigliedrige Struktur Region, Landkreis, Kommune haben wir aber auch nach innen große Vorteile. Die WHF ist die Speerspitze des Marketings für die Region und arbeitet eng mit den Kammern und Wirtschaftsförderern zusammen. Sie bündelt die wichtigsten Themen und trägt sie nach außen. An den Beispielen Autobahnausbau, Neckarschleusen und Hochschulen hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, was die Region erreichen kann, wenn sie zusammenhält. Je schlagkräftiger wir nach außen auftreten, desto erfolgreicher werden wir weiterhin sein.
Frage: Wo werden die Schwerpunkte der WHF in den kommenden zehn Jahren liegen?
Schoch: Wir müssen künftig als Wirtschaftsförderer noch mehr voraus denken und Zukunftsthemen wie Klima und Umweltschutz, Erneuerbare Energien und die Gesundheitsbranche in und mit der Region stärker positionieren. Außerdem müssen wir dem Thema Europa noch mehr Rechnung tragen und uns als Region, national und international noch deutlicher zu Wort melden um für unsere Unternehmen Märkte zu erschließen. Daneben werden wir alles tun, um in der Region den prognostizierten Fachkräftemangel zu verhindern.
Biografie: Steffen Schoch wurde am 17. Mai 1966 in Heilbronn geboren. Nach dem Abitur am Technischen Gymnasium Heilbronn studierte er Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Stuttgart und war danach über 10 Jahre in leitenden Positionen im Bereich Marketing und Lobbyarbeit in der deutschen Zement- und Betonindustrie tätig.
Seit dem 1. Oktober 1999 ist Steffen Schoch Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken und verantwortlich für das regionale Marketing in der größten Region des Landes Baden-Württemberg.
15 Jahre engagierte sich Steffen Schoch als 1. Vorsitzender Harmonika-Club Ilsfeld und wurde dafür im Jahr 2007 mit der Silbernen Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg vom Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Er ist Gründungsmitglied zahlreicher kultureller und berufsspezifischer Organisationen. Steffen Schoch wohnt mit seiner Familie in Talheim bei Heilbronn.
Frage: Herr Schoch, macht es nach zehn Jahren noch Spaß, Marketing und Wirtschaftsförderung für die Region Heilbronn-Franken zu betreiben?
Schoch: Mehr denn je, denn die Zeit ist ja nicht stehengeblieben. Wir sehen unheimlich spannende Entwicklungen von der Wirtschaftskrise über die politischen Veränderungen in einem zusammenwachsenden Europa, bis hin zum Aufbau neuer Technologien und Märkte. Und die Region ist mittendrin, einmal geografisch, denn Heilbronn-Franken liegt ziemlich genau in der Mitte Europas, aber auch was bahnbrechende Entwicklungen betrifft. Wir haben hier zahlreiche sehr innovative Firmen, die vielfach Vorreiter sind bei der Entwicklung fortschrittlicher Technologien. Nehmen wir nur die erneuerbaren Energien oder die Gesundheitsbranche. Deutschlands höchste Dichte an Weltmarktführern und die regelmäßige Präsenz auf den Spitzenplätzen zahlreicher Regional- und Wirtschaftsrankings kommen nicht von ungefähr. Da wächst in unserer Region vieles heran und es macht richtig Spaß, für so eine Region zu arbeiten.
Frage: Den Wirtschaftsförderern in der Region wird ja gerne vorgeworfen, sie reden viel und reisen viel, doch konkret passiert wenig. Was entgegnen Sie solchen Vorwürfen?
Schoch: Nun es ist ja auch wirklich nicht einfach, Erfolge in der Vermarktung und Wirtschaftsförderung greifbar zu machen. Oft sind es ja auch viele Mosaiksteine, die eine erfolgreiche Ansiedlung oder die Gewinnung von qualifizierten Arbeitskräften ausmachen.
Vielleicht stehen auch bei Diskussionen, die wir in der Region zum Für und Wider der Wirtschaftsförderung führen, zu oft Verfahrensfragen und Fragen von persönlichen Eifersüchteleien im Vordergrund. Ich für meinen Teil kann aber sagen, dass es gelungen ist, die Region, Dank der guten Netzwerke der WHF, in allen wichtigen europäischen Wirtschaftsregionen zu verankern und das ist für sich schon eine ganze Menge. Daneben haben in den vergangenen zehn Jahren 30 junge Menschen ein Praktikum bei der WHF gemacht oder ihre Diplom- beziehungsweise Bachelorarbeit geschrieben. Und die WHF hat wesentlich dazu beigetragen, dass die von der IHK begonnene Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderer in den zehn Jahren erfolgreich weiterentwickelt werden konnte.
Frage: Was würden Sie darüber hinaus als Ihre größten Erfolge in den vergangenen zehn Jahren bezeichnen?
Schoch: Die für mich herausragenden Ereignisse waren, neben der Konzeption und Ausrichtung der Fandörfer zur Fußball Weltmeisterschaft 2006 mit über 250.000 Besuchern, die beiden Stallwächterparties in Berlin 2001 und 2008, sowie die Regionalpräsentation in Brüssel 2002 und 2004. Durch die Stallwächterparty 2008 wurde das Thema „Region der Weltmarktführer“ von zahlreichen Medien aufgegriffen und bundesweit bekannt gemacht.
Mit der regionalen Akademikerjobbörse regiojobs24.de haben wir zudem ein Produkt geschaffen, das in seiner Art mit jährlich einer Million Zugriffen das erfolgreichste Jobportal in Europa ist und unseren Unternehmen zahlreiche Bewerbungen von qualifizierten Absolventen unserer rund 35 Partnerhochschulen bringt.
Frage: Immer noch sind die Partikularinteressen zwischen Neckar und Main groß. Was spricht für die Region Heilbronn-Franken?
Schoch: Die Region ist in einem zusammenwachsenden Europa die einzige vernünftige Vermarktungsgröße. Die kleineren Einheiten haben es zunehmend schwer, überregional wahrgenommen zu werden. Durch die dreigliedrige Struktur Region, Landkreis, Kommune haben wir aber auch nach innen große Vorteile. Die WHF ist die Speerspitze des Marketings für die Region und arbeitet eng mit den Kammern und Wirtschaftsförderern zusammen. Sie bündelt die wichtigsten Themen und trägt sie nach außen. An den Beispielen Autobahnausbau, Neckarschleusen und Hochschulen hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, was die Region erreichen kann, wenn sie zusammenhält. Je schlagkräftiger wir nach außen auftreten, desto erfolgreicher werden wir weiterhin sein.
Frage: Wo werden die Schwerpunkte der WHF in den kommenden zehn Jahren liegen?
Schoch: Wir müssen künftig als Wirtschaftsförderer noch mehr voraus denken und Zukunftsthemen wie Klima und Umweltschutz, Erneuerbare Energien und die Gesundheitsbranche in und mit der Region stärker positionieren. Außerdem müssen wir dem Thema Europa noch mehr Rechnung tragen und uns als Region, national und international noch deutlicher zu Wort melden um für unsere Unternehmen Märkte zu erschließen. Daneben werden wir alles tun, um in der Region den prognostizierten Fachkräftemangel zu verhindern.
Biografie: Steffen Schoch wurde am 17. Mai 1966 in Heilbronn geboren. Nach dem Abitur am Technischen Gymnasium Heilbronn studierte er Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Stuttgart und war danach über 10 Jahre in leitenden Positionen im Bereich Marketing und Lobbyarbeit in der deutschen Zement- und Betonindustrie tätig.
Seit dem 1. Oktober 1999 ist Steffen Schoch Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken und verantwortlich für das regionale Marketing in der größten Region des Landes Baden-Württemberg.
15 Jahre engagierte sich Steffen Schoch als 1. Vorsitzender Harmonika-Club Ilsfeld und wurde dafür im Jahr 2007 mit der Silbernen Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg vom Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Er ist Gründungsmitglied zahlreicher kultureller und berufsspezifischer Organisationen. Steffen Schoch wohnt mit seiner Familie in Talheim bei Heilbronn.
