Nur wenn die Gesellschaft lernt konfliktfrei zu entscheiden, kann sie Probleme in Zukunft als Chance nutzen.
"Systemisches Konsensieren" ermöglicht konfliktfreies Entscheiden ohne die klassischen Verlierer im herkömmlichen Sinne.
Das heißt: Es wird an der Lösung und nicht an den Machtverhältnissen gearbeitet.
Derzeit werden Entscheidungen (in Wirtschaft, Politik, Schule, Familie usw.) häufig mittels demokratischer Mehrheit getroffen. Dabei gibt es Sieger und Verlierer. Die Folgen sind Widerstand, Reibungsverlust, Verhinderung etc..
Hier wird meist mehr an Machtverhältnissen als an Lösungen gearbeitet.
Bis jetzt wird sehr viel durch Macht oder Mehrheiten erzwungen, mit der Folge, dass oftmals neue Konflikte entfacht werden. Denn auch jede demokratische Abstimmung hinterlässt in der Regel Sieger (Mehrheiten) und Verlierer (Minderheiten).
Deswegen wird stets versucht, Mehrheiten zu bilden um Interessen durchzusetzen und zu wahren. Die Minderheit, also die Verlierer einer Abstimmung oder Wahl, bilden dadurch einen mehr oder weniger großen Widerstandsblock. Jeder ist schließlich lieber Sieger als Verlierer.
Das Wort systemisch bedeutet, dass die Entscheidungsmethode systembedingt bei allen Beteiligten ein konstruktives Verhalten hervorruft, ohne von deren gutem Willen oder sonstigen Eigenschaften abhängig zu sein.
Systemisches Konsensieren führt selbsttätig zur größtmöglichen Annäherung an den Konsens.
Es hat dadurch eine stark konfliktlösende Wirkung.
Mit Hilfe des systemischen Konsensierens ist es möglich, gemeinsame Entscheidungen nicht mehr mit Hilfe von Autorität oder der Macht der Stimmenmehrheit zu treffen sondern gemeinschaftlich und ohne die klassischen Nebenwirkungen von Siegern und Verlierer zu treffen.
Buch: Systemisches Konsensieren, Georg Paulus, Siegfried Schrotta, Erich Visotschnig, Danke-Verlag