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Checkliste Dachbegrünung

Was ist zu beachten?

(PresseBox) (Nürtingen, )
Dachbegrünung bringt nicht nur kostbares Grün in die Städte. Dachbegrünung bedeutet auch Schutz der Bausubstanz, Wärmedämmung, Wasserrückhalt, Klimaverbesserung, Schallschutz, Bindung von Staub sowie Schadstoffen und vieles mehr. Wir zeigen auf, was alles möglich und bei der Planung zu beachten ist.

Begrünungsaufbau: Im Gegensatz zur Natur, wo Pflanzen mit ihren Wurzeln bis in große Tiefen vordringen und sich so ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen, sind sie auf dem Dach von diesen Kreisläufen abgeschnitten. Der Systemaufbau zur Dachbegrünung besteht daher aus mehreren Funktionsschichten, die den fehlenden Erdanschluss ausgleichen und dauerhafte Funktionssicherheit garantieren: Wurzelschutz, Schutzlage, Dränschicht, Filtervlies, Substratschicht und Pflanzebene.

Gestaltung: Die Bandbreite reicht von der pflegeleichten und kostengünstigen Extensivbegrünung als ökologische Alternative zu einem Kiesbelag, über einfache Intensivbegrünungen mit Stauden und duftenden Kräutern, bis zu Dachgärten mit Rasen, Sträuchern und Bäumen. Ebenfalls möglich sind Geh- und Fahrbeläge, Spiel- oder Wasserflächen.

Statik und Aufbauhöhe: Bei Extensivbegrünungen liegt die Aufbauhöhe bei 5-15 cm und das Gewicht bei nur 60-150 kg/m², was auch eine nachträgliche Begrünung von bestehenden Dachflächen in den meisten Fällen problemlos ermöglicht. Intensivbegrünungen haben Schichthöhen von 15-100 cm und je nach Ausführung ein Gewicht von 150-1300 kg/m².

Zwei Gewerke: Im Regelfall wird die Dachabdichtung vom Dachdecker und die Dachbegrünung vom Landschaftsgärtner ausgeführt. Da zwischen Abnahme der Dachabdichtung und Beginn der Begrünungsarbeiten oft ein gewisser Zeitraum liegt, ist die Dachabdichtung zu schützen und vor Beginn der Begrünungsarbeiten sorgfältig zu prüfen.

Dachkonstruktion: Voraussetzung für das Aufbringen des Begrünungssystems ist ein fachgerecht abgedichtetes und ausreichend tragfähiges Dach. Ist die Abdichtung nicht bereits wurzelfest, wird ein separater Wurzelschutz verlegt.

Dachneigung: Ob es sich um ein typisches Flachdach mit 2 % Gefälle, ein geneigtes bzw. gewölbtes Dach oder ein Dach ohne Gefälle handelt, spielt für die Wahl des passenden Begrünungsaufbaus eine wichtige Rolle. Es müssen Faktoren wie stehendes Wasser oder die bei Schrägdächern auftretenden Schub- und Erosionskräfte berücksichtigt werden. Eine Begrünung ist dabei bis ca. 35° möglich.

Wasserspeicherung: Wenn es regnet, speichert jede Dachbegrünung in ihrem Systemaufbau eine gewisse Menge Wasser und lässt überschüssiges Wasser zeitverzögert in die Kanalisation fließen. Genau das reduziert die Gefahr von Hochwasser im Falle von Starkregen. Eine Extensivbegrünung vermag 20-40 l/m² Wasser zu speichern, eine Intensivbegrünung je nach Bauart bereits 50-100 l/m² oder mehr. Und dieser Effekt lässt sich gezielt steigern: Spezielle Spacerelemente eines Retentions-Gründaches erlauben weitere ca. 60 l/m² Wasserspeicherung (bzw. ein Vielfaches davon) und zwar unterhalb des eigentlichen Begrünungsaufbaus.

Entwässerung: Die vollflächig verlegte Dränschicht ist Kernelement des Begrünungsaufbaus. Sie gewährleistet das Abfließen von Überschuss-Wasser zu den vorgesehenen Entwässerungseinrichtungen (Dachgully, Entwässerungsrinne, Wasserspeier). Bei Dächern mit Pfützenbildung muss die Dränschicht hoch genug sein, damit die Substratschicht nicht mit stehendem Wasser in Berührung kommt, um Wurzelfäulnis infolge von Staunässe zu vermeiden. Je nach Bedarf und Art der Begrünung unterscheiden sich die eingesetzten Dränelemente hinsichtlich Höhe, Gewicht und Material.

Bewässerung: Die regenerationsfähigen Sukkulenten (z.B. Sedum), Moose, Gräser und Kräuter einer Extensivbegrünung kommen mit dem natürlichen Niederschlag aus. Lediglich in besonders trockenen Regionen, die allerdings durch den Klimawandel auch in Deutschland zunehmen, ist eine zusätzliche Bewässerung nötig. Für Intensivbegrünung ist diese selbstverständlich. Systeme zur Unterflurbewässerung sind dabei effizienter als herkömmliche Tröpfchenbewässerungen oder Wassersprenger.

Substrate: Dachsubstrate sollen die Vegetation möglichst lange mit Wasser versorgen, allerdings führt eine überhöhte Wasserkapazität wiederum zu Vernässungen, Moosbildungen und verstärkten Fremdaufwuchs. Daher werden Dachsubstrate in ihrer Zusammensetzung aus mineralischem Tonziegelsplitt und organischem Anteil genau auf die geplante Vegetation abgestimmt. Bei einfachen Extensivbegrünungen ist mehr die Dränageleistung des Substrats gefragt und bei einer Intensivbegrünungen vor allem die Wasserspeicherung und Nährstoffversorgung. Da die Lastenreserve eines Daches in der Regel begrenzt ist, sollten Dachsubstrate zudem ein geringes Gewicht aufweisen.

Pflanzen: Die Bepflanzung muss für den exponierten Standort Dach geeignet sein. Auf besonders windexponierten Flächen und auf Steildächern sind vorkultivierte Vegetationsmatten nützlich, während sonst Ballenpflanzen oder Samenmischungen ausgebracht werden können. Höher wachsende Pflanzen wie Kleinbäume können mit passenden Baumverankerungen gegen Windsog gesichert werden. Selbstverständlich lassen sich auch Nutzpflanzen auf Dächern kultivieren (Urban Farming).

Biodiversität: Dachbegrünungen fördern die biologische Vielfalt von Fauna und Flora, ganz besonders durch spezielle „Biodiversitäts-Module“ wie die gezielte Auswahl von Futterpflanzen für Bienen, andere Insekten und Vögel, Totholz, Sandlinsen, Kiesbeete und Nisthilfen.

Geh- und Terrassenbeläge: Hierfür sind oberhalb der mit dem Systemfilter abgedeckten Dränschicht passende Trag- und Bettungsschichten aufzubringen. Diese können allerdings nicht so verdichtet werden wie es auf gewachsenem Boden der Fall wäre, da Bauwerke schwingungsanfällig sind. Für reine Gehbeläge sind Platten mit 4 cm oder Pflaster mit 8 cm Dicke ausreichend. Eine Alternative stellen Stelzlager dar, wenn ein leichter Aufbau gefragt ist oder wenn Holz-, WPC-Dielen oder dünnschichtige Keramikbeläge zu verlegen sind.

Fahrbeläge: Auf statisch belastbaren Dächern, z.B. Tiefgaragendecken, sind auch Fahrbeläge möglich, wobei neben der Druckbelastung auch horizontale Lasten durch Bremsen, Lenken und Beschleunigen zu berücksichtigen sind. Für Schwerlastverkehr wie Liefer-, Feuerwehr- oder Müllfahrzeuge sind druckverteilende Schottertragschichten mit Aufbauhöhen von 30-35 cm nötig, bei reiner PKW-Nutzung genügen 15 cm. Für die Pflasterbeläge empfiehlt sich eine Steindicke von 14 cm für LKW- und 10 cm für PKW-Verkehr.

Sportbeläge: Auch offenporige Kunststoffbeläge für Sportflächen oder Tartanbahnen sind auf Dächern möglich. Der Elastikbelag wird dazu auf wasserdurchlässigem Asphalt über einer Schottertragschicht aufgebracht. Darunter sichert die Dränschicht die Entwässerung.

Spielgeräte und sonstige Bebauungen: Fundamente für Spielgeräte, Geländer, Pergolen oder Sandsteinmauern gelingen durch Ausbetonieren der Dränelemente. Diese dienen als verlorene Schalung und gewähren durch ihr unterseitiges Kanalsystem durchgängige Dränage.

Teiche und Wasserbecken: Wasserflächen werden grundsätzlich oberhalb der Dränschicht angeordnet und separat mit einer Teichfolie abgedichtet. Empfehlenswert ist eine Wassertiefe von mehr als 30 cm, da auf exponierten Flächen mit einer erhöhten Verdunstung zu rechnen ist.

Solarthermie und Photovoltaik: Die Kombination von Solarnutzung mit extensiver Dachbegrünung ist ideal, da sich Synergieeffekte bereits in der Bauphase ergeben. Die Solaranlage wird idealerweise auflastgehalten mit ausreichend Abstand zum Begrünungsaufbau montiert. Somit sind Dachdurchdringungen hinfällig. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Begrünung für eine vergleichsweise geringere Umgebungstemperatur sorgt und damit den Leistungsgrad einer Photovoltaikanlage steigert.

Absturzsicherung: Beim Dachgarten sind selbstverständlich dauerhafte Geländer oder ausreichend hohe Attiken vorgeschrieben. Sind Personen lediglich kurzfristig auf Dächern mit mehr als drei Metern Absturzhöhe, z.B. zur Pflege und Wartung einer Extensivbegrünung, sind auflastgehaltene Rückhaltesysteme als Schienenlösung oder Einzelanschlagpunkte die richtige Lösung. Der Trend geht allerdings auch hier zum Kollektivschutz in Form von Arbeitsschutzgeländern.

Durchdringungsfrei: Ob Geländer, Absturzsicherung, Solaranlage oder Kombinationen davon – die Befestigung sollte stets ohne Dachdurchdringung nach dem Auflastprinzip erfolgen, um Wärme- bzw. Kältebrücken und damit Schwachstellen in der Abdichtung zu vermeiden.

Brandschutz: Dachbegrünungen gelten als „Harte Bedachung“, das heißt sie bieten Schutz vor Flugfeuer und strahlender Wärme, sofern sie die Vorgaben der DIN 4102-4 erfüllen.

Pflege: Bei Extensivbegrünungen sind wie bei allen Flachdächern 1-2 Begehungen pro Jahr ausreichend, um Dachabläufe oder Lüftungseinrichtungen zu kontrollieren und z.B. Fremdwuchs zu entfernen. Ein Dachgarten benötigt Pflege wie zu ebener Erde. Zur Intensivbegrünung zählt übrigens auch Rasen, der regelmäßig zu mähen ist.

Förderung: Viele Kommunen haben die Dachbegrünung in ihren Bebauungsplänen verankert und fördern diese auch finanziell durch direkte Zuschüsse oder indirekt durch geringere Abwassergebühren.

 

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Die ZinCo GmbH bietet ausgereifte und dauerhaft sichere Systeme zur Dachbegrünung, zur Kombination der Dachbegrünung mit Solartechnik und Systeme zur Absturzsicherung.

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